Radfahren in Deutschland immer beliebter
Die beliebtesten Radrouten in Deutschland
Radfahren ist kostengünstig, umweltfreundlich und macht fit. Der Frühling ist die perfekte Zeit, sich aufs Rad zu schwingen. Hier die zehn beliebtesten Routen in Deutschland.
Weser-Radweg
Ab aufs Rad! Der Weser-Radweg belegt den ersten Platz der beliebtesten Radwege bei der ADFC-Radreiseanalyse 2022. Er führt über etwa 500 Kilometer vom Weserbergland bis zur Nordsee. Auf dem Weg lernt man die sechs Regionen Weserbergland, Mittelweser, Bremen, Wesermarsch, Bremerhaven und das Cuxland kennen. Der Fernradweg ist gut ausgeschildert und erstreckt sich rechts und links der Weser.
Elbe-Radweg
Auf Platz zwei der Radreiseanalyse ist der Elbe-Radweg, der vorher viele Jahre Platz eins belegt hat. Er ist rund 1270 Kilometer lang und begleitet die Elbe auf ihrem Weg von der Quelle im tschechischen Riesengebirge bis nach Cuxhaven, wo sie in die Nordsee mündet. Wer hier radelt, muss wenige Steigungen erklimmen und kommt immer wieder an schönen Städten vorbei wie Dresden (Bild).
Ostseeküsten-Radweg
Dem Geruch des Meeres und dem Rauschen der Wellen folgend, führt der Ostseeküsten-Radweg mehr als 1000 Kilometer von Flensburg im Norden bis nach Usedom an die polnische Grenze im Osten. Sehenswerte Städte und Ortschaften wechseln sich mit einsamen Küstenstreifen und belebten Urlaubsorten ab. Ein Highlight liegt am Anfang der Strecke: das Wasserschloss Glücksburg (Bild).
Main-Radweg
Der Radweg beginnt an den Quellen des Mains bei Kulmbach in Oberfranken und führt 600 Kilometer bis nach Mainz, wo der Fluss in den Rhein mündet. Es geht vorbei an sehenswerten Städten wie der alten Bischofsstadt Würzburg oder der Bierstadt Bamberg, dazwischen: kleine Orte und eine abwechslungsreiche Natur. Ein Ziel unterwegs ist auch die Bankenmetropole Frankfurt mit ihren Wolkenkratzern (Bild).
Donau-Radweg
Der Donau-Radweg ist 2850 Kilometer lang und verläuft von der Quelle im deutschen Donaueschingen bis zum Delta im rumänischen Tulcea. Auch die österreichische Hauptstadt Wien liegt auf der Route, die durch acht Länder führt. Fast ohne Steigungen geht es vorbei an malerischen Naturlandschaften, Weinbergen und Burgen. Stationen in Deutschland sind unter anderem Ulm und Passau (Bild).
Mosel-Radweg
Der Mosel-Radweg beginnt im französischen Metz und endet im rheinland-pfälzischen Koblenz. Dazwischen schlängelt sich der Radweg auf rund 310 Kilometern immer entlang der Mosel. Burgen, Ruinen, Weinberge und idyllische Winzerorte säumen den Weg. Ein Picknick mit einem Glas Wein mit Blick auf den Fluss und die Weinberge sollte man nicht auslassen.
Bodensee-Radweg
Im Süden Deutschlands erstreckt sich der Bodensee, dessen Ufer sich Deutschland, Österreich und die Schweiz teilen. Ein 260 Kilometer langer Radweg führt rund um den See vorbei an Weinbergen, idyllischen Orten und Häfen. In Konstanz kann man einen Zwischenstopp einlegen und durch die Altstadt bummeln.
Bodensee-Königssee Radweg
Der Bodensee ist nicht nur Zentrum für Radtouren, sondern auch Startpunkt, um bis ins Berchtesgadener Land zu radeln. Von Lindau aus durchquert der Bodensee-Königssee Radweg neun Landkreise, 453 Kilometer entlang der bayerischen Alpen. Der Radweg führt bis zum Königssee im Nationalpark Berchtesgaden. Still und smaragdgrün liegt er zwischen gewaltigen Felswänden - ein Ziel, das sich lohnt.
Altmühl-Radweg
Der Altmühl-Radweg startet in Rothenburg ob der Tauber, eine bayerische Kleinstadt mit Mittelalter-Flair. Nicht weit entfernt entspringt die Altmühl, deren Verlauf der Radweg entlang zahlreicher Kurven und Windungen folgt. Es geht vorbei an weitgehend naturbelassenen, breiten Wiesen, Wacholder-Heiden, bewaldeten Anhöhen und bizarren Felsen. Malerische Städte und Burgen machen die Idylle perfekt.
Rhein-Radweg
Von der Quelle des Rheins in der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee bei Rotterdam in den Niederlanden: Auf 1230 Kilometern führt der EuroVelo 15 entlang einer der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt - hier am Rheinauhafen in Köln. Und bei aller sportlicher Aktivität - sich mal hinsetzen, Pause machen und die Aussicht genießen gehört definitiv auch dazu!
Nicht nur im Alltag, auch im Urlaub liegt Radfahren im Trend. Dabei werden E-Bikes immer beliebter. Wie das Statistische Bundesamt in seiner aktuellen Fahrradstatistik mitteilte, gab es 2017 allein in deutschen Haushalten knapp 70 Millionen Fahrräder, davon über drei Millionen mit Elektroantrieb.
Ob mit dem eigenen oder einem Mietfahrrad, der bei Touristen beliebteste Fernradweg durch Deutschland führt entlang des großen Flusses Elbe. Er wird ständig erweitert, jüngst um ein Stück in der Sächsischen Schweiz.
Zehn Highlights am Elberadweg
Regelmäßig wird die Strecke entlang der Elbe zu Deutschlands beliebtestem Radfernweg gekürt. Auf einer Länge von 1200 Kilometern begegnen dem Radfahrer viele Sehenswürdigkeiten, Naturlandschaften und Städte.
Sächsische Schweiz
Erster landschaftlicher Höhepunkt in Deutschland ist die Strecke durch die Sächsische Schweiz. Während der Weg entlang der Elbe kaum Steigungen hat, begleiten den Radwanderer hier zwischen Bad Schandau und Pirna Sandsteinfelsen und Tafelberge.
Dresden
Neben der barocken Baukunst hat auch die Lage an der Elbe die sächsische Landeshauptstadt geprägt. Wegen der einmaligen Silhouette, mit Fluss im Vorder- und Gebäudeensemble im Hintergrund, sollten Radfahrer hier am Nordufer des Flusses entlangfahren. So kommen sie in den Genuss, die auch Elbflorenz genannte Stadt von ihrer schönsten Seite zu sehen.
Lutherstadt Wittenberg
An die Schlosskirche in Wittenberg schlug Martin Luther seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an - dies gilt als Beginn der Reformation. Neben den Feierlichkeiten und Ausstellungen zum 500. Jubiläum können Radwanderer zahlreiche Wirkungsstätten des Reformators in der kleinen Stadt am nördlichen Elbufer entdecken.
Gartenreich Dessau-Wörlitz
Ein besonderer Abschnitt im Biosphärenreservat Mittelelbe erwartet den Radfahrer im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Ende des 18. Jahrhunderts von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau als englischer Landschaftsgarten angelegt, zählt das Gartenreich mit seinen Gebäuden und Parks seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Magdeburg
Vom Elberadweg aus nicht zu übersehen ist das Wahrzeichen der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt: Der Magdeburger Dom ist die Grabeskirche von Otto I., dem ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Sie gilt als frühes Beispiel für gotische Kirchenarchitektur und wurde 1363 eingeweiht.
Tangermünde
Die Hansestadt an der Mündung des Flusses Tanger in die Elbe ist eine kleine Stadt mit großer Geschichte. Im 14. Jahrhundert diente die Burg von Tangermünde Kaiser Karl zeitweise als Wohnsitz. Der Stadtkern mit Burganlage, Stephanskirche und Fachwerkhäusern gilt als besonders gut erhaltene Altstadt.
Lenzer Wische
Die Auenlandschaft zwischen den Orten Lenzen und Dömitz ist Teil des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe und gilt als einer der landschaftlich reizvollsten Streckenabschnitte: vereinzelte alte Bauernhäuser hinter dem Deich, kein Straßenlärm, nur Wind um die Ohren und ein weiter Blick über die meist flache Landschaft.
Lauenburg
Die südlichste Stadt von Schleswig-Holstein ist über 750 Jahre alt und war im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum. Über das holprige Kopfsteinpflaster der Altstadt schiebt man das Fahrrad besser bis zum Elbschifffahrtsmuseum. Dessen Highlight, der über 100 Jahre alte Raddampfer Kaiser-Wilhelm, wird noch regelmäßig für Ausfahrten unter Dampf gesetzt.
Hamburg
Auf dem ausgeschilderten Elberadweg gelangt man, fast ganz ohne verkehrsreiche Straßen zu nutzen, bis ins Zentrum der Hansestadt. Dabei findet man in der Metropole reichlich Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, von der Speicherstadt bis zur Elbphilharmonie (Bild).
Cuxhaven
Etwa 120 Kilometer elbabwärts von Hamburg erreicht man Cuxhaven. Hier, am Wahrzeichen der Stadt, der Kugelbake, einem Seezeichen, endet die Elbe und beginnt die Nordsee und das Wattenmeer. Wer will, kann zu den Inseln übersetzen - aber das ist eine andere Reisegeschichte.
Laut ADFC Reiseanalyse 2018 gehören Radreisen für ausländische Gäste in Deutschland nach Wandern zu den beliebtesten sportlichen Aktivitäten. Vor allem Urlauber aus den Niederlanden, der Schweiz und Belgien nutzen die grenzüberschreitenden Radwege.
Insgesamt umfasst das dichte Netz von Radfernwegen, die durch Deutschland und angrenzende Länder führen, allein in der Bundesrepublik über 40.000 Kilometer.
Europa mit dem Rad erleben
Ob Kurzstrecke oder mehrtägige Routen - das Radwandern erfreut sich in Europa großer Beliebtheit. Das Radrouten-Netz Eurovelo bietet über 70.000 Kilometer Radfernwege an. Da ist für jeden was dabei.
Atlantikküsten-Route
Der 8186 Kilometer lange Eurovelo 1 (EV 1) verbindet den nördlichsten mit dem südlichsten Punkt Europas, das Nordkap in Norwegen mit Sagres in Portugal (Bild). Von dort aus starteten im Mittelalter Seefahrer zu abenteuerlichen Reisen, immer dem Horizont entgegen. Die Radler auf dem EV 1 behalten besser die Küstenlinie im Blick: Steilküsten, Fjorde, Dünen, einsame Strände. Alles da!
Vom Atlantik ans Schwarze Meer
An sechs Flüssen entlang quert der EV 6 Europa von West nach Ost. Es geht über 3653 Kilometer durch zehn Länder. Die Route beginnt in Nantes, in Frankreich, wo die Loire in den Atlantik mündet und folgt später der Donau bis nach Rumänien ans Schwarze Meer. Besonders reizvoll ist die Etappe an der Loire mit ihren vielen Schlössern. Die Kulturlandschaft ist seit dem Jahr 2000 UNESCO Welterbe.
Hauptstadt-Route
Sieben Länder, sieben Hauptstädte - von Irland bis Russland. Noch ist die komplette Strecke ein Traum. Vor allem was die Etappen der insgesamt 5500 Kilometer durch Polen, Weißrussland und Russland betrifft. Aber der Anfang ist gemacht: Von Galway in Irland geht es über Bristol in die britische Hauptstadt London.
Die Pilgerroute
Was zu Fuß klappt, klappt auch mit dem Fahrrad. Von Trondheim in Norwegen geht es über den EV 3 Richtung Spanien immer dem Muschelsymbol nach. Es weist seit jeher christlichen Pilgern den Weg. Ziel ist Santiago de Compostela, die Hauptstadt Galiziens, das bedeutendste Pilgerziel der Christenheit. Viele Millionen Menschen machen sich jedes Jahr dorthin auf den Weg.
Via Romea Francigena
Vor über 1000 Jahren reiste Sigeric der Ernste, Erzbischof von Canterbury, nach Rom, um dort die Symbole der Macht vom Papst zu erhalten. Seinem Weg folgt man auf der Via Romeo Francigena über fünf Länder nach Italien. Beeindruckend und schweißtreibend ist die Passage der Alpen von Basel in der Schweiz über den Gotthardpass nach Italien.
Vom Rhein an die Nordsee
Vom Quellgebiet des Rheins in den Schweizer Alpen führt der Radfernweg EV 15 über 1230 Kilometer an einem der wichtigsten Flüsse Europas entlang. Durch unberührte Natur in den Rheinauen am Oberlauf des Stroms, durch das romantische Mittelrheintal mit seinen Burgen, vorbei an den Industriestandorten des Ruhrgebiets bis zur Mündung in die Nordsee im niederländischen Rotterdam.
Ostseeküsten-Route
Einmal rund um die Ostsee, durch zehn Länder über 7980 Kilometer. Start und Ziel ist die russische Metropole St. Petersburg. Entlang der Ostseeküste kommt man mit der Geschichte der Hanse, dem mittelalterlichen Handelsbund, in Berührung. In Deutschland zum Beispiel in den UNESCO Welterbestädten Wismar und Stralsund (Bild). Typisch für die Zeit der Hanse sind die Gebäude im Stil der Backsteingotik.
Nordseeküsten-Radweg
Der Nordseeküsten-Radweg EV 12 bringt es auf sieben Länder. Die längste Etappe führt durch Schottland. Natur pur ist hier das Motto: Mal geht es an Flüssen und Felsenküsten entlang, dann wieder über einsame Ebenen durch das grüne Herz Schottlands, die Highlands. Selbst wenn man hier auf Landstraßen unterwegs ist, hält sich der Verkehr in Grenzen. Ein Traum für jeden Fahrrad-Touristen.
Mittelmeer-Route
Das sonnig warme Klima des Mittelmeers begleitet die Radler, die sich für diese Tour (EV 8) entscheiden. Sie führt von Càdiz in Spanien über 5888 Kilometer bis nach Zypern. Badebuchten und sonnenflirrende Küstenstreifen wechseln mit aufregenden Metropolen ab, darunter Barcelona, Monaco oder Venedig (Bild). Auch unentdeckte Juwelen wie die Küste Montenegros oder Albanien gilt es zu entdecken.
Eiserne Vorhang-Route
Der Eiserne Vorhang verlief über 7000 Kilometer durch Europa und teilte den Kontinent in Ost und West, von der Barentsee bis zum Schwarzen Meer. Die Geschichte der Spaltung Europas, aber auch die seiner Einigung erlebt man auf dem EV 13 unmittelbar. Ehemalige Wachtürme und Grenzanlagen sowie Gedenkstätten (Bild: Gedenkstätte in Mikulov, Tschechien) informieren anschaulich über diese Zeit.