Raketen von Hisbollah und Huthi provozieren Konter Israels
23. März 2025
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Dutzende Stellungen der Hisbollah-Miliz im Süden Libanons bombardiert. Zuvor hatten Militante vom nördlichen Nachbarland aus Raketen auf Israel gefeuert. Die Hisbollah bestritt, für die Raketenangriffe verantwortlich zu sein.
Der erneute Beschuss im Grenzgebiet der beiden Länder erfolgte nach dem kürzlichen Beginn der neuen Offensive Israels im südlich gelegenen Gazastreifen. Damit endete in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer faktisch die dortige Waffenruhe mit der islamistischen Terrororganisation Hamas. Seither feuert auch die im Jemen herrschende Huthi-Miliz wieder Raketen in Richtung Israel ab.
Hamas: Ranghoher Funktionär bei israelischem Luftangriff im Gazastreifen getötet
Am frühen Sonntagmorgen heulten in mehreren Gebieten Israels erneut die Warnsirenen. Eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete sei noch vor dem Eindringen in israelisches Gebiet abgewehrt worden, teilte das Militär mit. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören. Ob es Verletzte oder Schäden gab, ist noch nicht bekannt.
Nach Angaben der Hamas wurde bei einem israelischen Luftangriff im südlichen Gazastreifen einer ihrer ranghohen Funktionäre getötet. Bei dem Angriff sei das Politbüro-Mitglied Salah al-Bardawil getötet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen. Demnach kam auch al-Bardawils Ehefrau bei dem Angriff ums Leben.
Am Samstagabend war es in Israel laut örtlichen Medien zu den größten Massenprotesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seit Wochen gekommen. Demnach warfen mehr als 100.000 Teilnehmer der Regierung vor, mit dem Wiederaufflammen der Kämpfe in Gaza die Befreiung der Geiseln zu gefährden.
Die USA verstärken ihre Feuerkraft gegen die Huthi
Die Wut richtet sich zudem gegen die beschlossene Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs Ronen Bar, die das Oberste Gericht vorerst aussetzte. Netanjahu erklärte, er habe das Vertrauen in Bar verloren. Die Opposition vermutet jedoch andere Gründe. Der Geheimdienst ermittelt zu mutmaßlich illegalen Beziehungen von Vertrauten Netanjahus mit Katar.
Vor dem Hintergrund der wieder zunehmenden Spannungen in der Region entsenden die USA nach Informationen der Zeitung "Wall Street Journal" einen weiteren Flugzeugträger in den Nahen Osten. Die "USS Carl Vinson" werde von ihrer derzeitigen Position im asiatisch-pazifischen Raum in den Nahen Osten verlegt, wo sich bereits der Flugzeugträger "USS Harry S. Truman" befindet, zitierte die US-Zeitung einen Beamten des Verteidigungsministeriums in Washington. Geplant sei, dass beide Flugzeugträgergruppen mindestens einige Wochen lang zusammen in der Region im Einsatz sein werden.
Trump: Iran für alle Huthi-Attacken verantwortlich
Damit verstärken die USA ihre Feuerkraft gegen die Huthi im Jemen. Vor einer Woche begann das US-Militär auf Befehl von Präsident Donald Trump mit einer Reihe von Luftangriffen gegen die mit dem Iran verbündete Miliz. Daraufhin kündigte Trump an, dass die Angriffe auf die Huthi weiter verstärkt würden und dass die Miliz "vollständig vernichtet" werde. Trump sagte auch, die USA würden den Iran für alle Angriffe der Huthi verantwortlich machen und drohte der Islamischen Republik mit nicht näher bezeichneten Konsequenzen.
Die Huthi gehören wie die Hamas im Gazastreifen sowie die Hisbollah-Miliz im Libanon zu Irans selbst ernannter "Widerstandsfront" gegen den Erzfeind Israel. Hamas und Hisbollah werden von vielen westlichen und auch einigen arabischen Staaten als Terrororganisationen gelistet.
Bisher mehr als 50.000 Menschen im Palästinensergebiet getötet
Auslöser des Israel-Hamas-Krieges war der Großangriff der Hamas und anderer islamistischer Gruppen am 7. Oktober 2023. Dabei wurden mehr als 1100 Menschen auf israelischem Gebiet getötet und rund 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Etwa 60 von ihnen befinden sich nach Armeeangaben noch dort, allerdings sollen 34 davon bereits tot sein.
Beim israelischen Militäreinsatz wurden nach Zahlen der Hamas-Behörden mehr als 50.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet; hierbei wird nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
pg/sti/AR (dpa, afp)
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