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Flughafen Diyarbakir beschossen

28. August 2016

Im Südosten Anatoliens gibt es seit dem Zusammenbruch eines Waffenstillstandes zwischen der PKK und dem türkischen Staat fast täglich Gefechte und Anschläge. Jetzt wurde der Flughafen in Diyarbakir angegriffen.

Türkei Diyarbakir Flughafen Polzeiaufgebot nach Flugzeugcrash
Bild: Getty Images/C. Hondros

Vermutlich militante Kurden haben Medienberichten zufolge den Flughafen in Diyarbakir im Südosten der Türkei mit Raketen angegriffen. Vier Geschosse seien am Samstag kurz vor Mitternacht auf einen Kontrollposten der Polizei abgefeuert worden, meldete die Nachrichtenagentur Dogan. Der Gouverneur von Diyarbakir, Hüseyin Aksoy, sagte dem Fernsehsender NTV, es gebe keine Opfer. Die Explosionen seien in der ganzen Stadt zu hören gewesen. Auch die Flüge von und nach Diyarbakir seien nicht beeinträchtigt. Passagiere und Beschäftigte hätten sich im Inneren des Flughafengebäudes in Sicherheit gebracht, berichtete NTV. Die Raketen seien auf Brachland eingeschlagen. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.

Die türkische Regierung hat wiederholt Kämpfer der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK für Anschläge im Land verantwortlich gemacht. Diyarbakir ist die größte Stadt im überwiegend von Kurden bewohnten Südosten des Landes.

Türkische Offensive in Syrien

In Nordsyrien hat die Türkei ihre Offensive gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) und die Kurden in Nordsyrien vorangetrieben. Zwei Kampfflugzeuge vom Typ F-16 haben nach Informationen aus türkischen Sicherheitskreisen Stellungen der syrischen Kurdenmiliz YPG angegriffen, die von den USA unterstützt wird. Außerdem seien sechs IS-Einrichtungen angegriffen worden.

Kurdische Milizen griffen ihrerseits zwei türkische Panzer im Norden Syriens mit Raketen an. Dabei war ein türkischer Soldat getötet worden. Er ist der erste Tote auf türkischer Seite seit dem Beginn von Ankaras Bodenoffensive in dem Nachbarland, wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete.

Die türkische Armee war in dieser Woche nach Nordsyrien vorgedrungen. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte deutlich gemacht, der Einmarsch diene sowohl dem Ziel, den IS zu bekämpfen, als auch die syrischen Kurden zurückzudrängen. Damit soll ein zusammenhängendes kurdisches Gebiet in Nordsyrien verhindert werden. Die Regierung in Ankara fürchtet, dass ein Kurdenstaat entsteht und die verbotene PKK im eigenen Land Aufwind bekommt.

as/djo (rtr, afp)

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