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Politik

Raketenangriffe nahe Damaskus

26. Dezember 2018

Israel hat nach syrischen Angaben mehrere Raketen Richtung Damaskus abgefeuert. Sie seien von der Abwehr unschädlich gemacht worden. Moskau reagiert empört über den Vorfall - die Spannungen mit Israel steigen.

Israelischer Premier Benjamin Netanjahu spricht vor Luftwaffesoldaten
Israels Premier Benjamin Netanjahu spricht am 26. Dezember vor Luftwaffensoldaten Bild: AFP/Getty Images/J. Guez

Bei den Angriffen in der Nacht zum Mittwoch seien drei Soldaten verletzt worden, berichtete die Staatsagentur Sana. Die syrische Luftabwehr habe "feindliche Raketen", die aus dem Luftraum über dem Libanon abgefeuert worden seien, ins Visier genommen - alle anfliegenden Raketen seien abgeschossen worden. Israel hatte in den vergangenen Monaten wiederholt iranische Stellungen im Nachbarland bombardiert. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Angriffe hätten sich gegen mindestens drei Waffenlager der iranischen Revolutionsgarden und ihrer libanesischen Verbündeten von der Schiitenmiliz Hisbollah gerichtet.

Syrische Luftabwehr reagiert auf Angriff nahe DamaskusBild: picture alliance/dpa/SANA

In Damaskus seien schwere Explosionen außerhalb der Stadt zu hören gewesen, sagte ein Bewohner. Die Detonationen habe es offenbar in der Gegend des Militärflughafens Messe im Westen und in einem Gebiet nordwestlich der Hauptstadt gegeben. Über das genaue Ziel der Angriffe und mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Es hieß lediglich, ein Waffendepot sei beschädigt worden.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu stellte klar, dass er sich immer wieder gegen iranisches Militär in Syrien wenden würde. "Wir gehen dagegen entschlossen und stetig vor, auch in diesen Tagen", schrieb er bei Twitter. "Ich habe gesagt, dass wir nicht davor zurückschrecken werden, das zu unternehmen, was nötig ist." Israel verteidige entschlossen "seine roten Linien in Syrien und an jedem anderen Ort".

Moskau: "Grobe Verletzung syrischer Souveränität" 

Moskau reagierte empört auf den Angriff bei Damaskus. "Sowohl die Tatsache, dass es dazu kommt, als auch die Art und Weise bereitet uns die größten Sorgen", teilte das russische Außenministerium mit. Das Vorgehen sei eine "grobe Verletzung der Souveränität Syriens". Zudem seien zwei Passagierflugzeuge nahe Damaskus beim jeweiligen Landeanflug auf die syrische und die libanesische Hauptstadt einer massiven Gefahr ausgesetzt gewesen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Flüge seien noch rechtzeitig umgeleitet worden.

Teheran ist neben Moskau der engste Verbündete der Regierung von Staatschef Baschar al-Assad und unterstützt ihn in dem seit sieben Jahren andauernden innersyrischen Krieg militärisch. Der Iran und die von ihm unterstützte Hisbollah bedrohen Israel vom Norden und Nordosten.

Eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, die israelische Luftabwehr sei gegen eine in Syrien abgefeuerte Luftabwehrrakete aktiviert worden. Es gebe keine Verletzten oder Schäden. Zuvor hatten Bewohner der israelischen Küstenstadt Hadera zwischen Haifa und Tel Aviv von lauten Explosionen berichtet.

Russisches Raketenabwehrsystem in Syrien (Archivbild)Bild: picture alliance/AP Images/Russian Defense Ministry Press Service/V. Savitsky

Russland hat seinen syrischen Verbündeten eigenen Angaben zufolge im Oktober mit dem modernen Luftabwehrsystem S-300 ausgestattet. Hintergrund war der Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeuges mit 15 Soldaten über dem Mittelmeer nach einem Fehltreffer der syrischen Luftabwehr. Die Syrer hatten mit dem alten russischen System S-200 eigentlich auf vier angreifende israelische F-16-Jets gezielt.

nob/se (dpa, afp)

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