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Politik

Raketensalve als Reaktion auf Waffentest

5. Oktober 2022

Südkorea und die USA haben auf den jüngsten Raketenstart Nordkoreas Richtung Japan mit dem Abschuss von vier Boden-Boden-Raketen in Richtung Japanisches Meer reagiert. Ihr Ziel: die Abwehr weiterer Provokationen.

USA und Südkorea starten Raketen
Abschuss einer Rakete vom Typ ATACMS (vom Verteidigungsministerium in Seoul veröffentlichtes Bild)Bild: South Korea Defense Ministry/AP/dpa/picture alliance

Südkoreanische und amerikanische Truppen hätten als Antwort auf den nordkoreanischen Raketenstart am Vortag mehrere Kurzstreckenraketen des Typs ATACMS ins Meer abgefeuert, teilte Südkoreas Generalstab mit. Beide Seiten hätten jeweils zwei Raketen abgefeuert, die Scheinziele präzise getroffen hätten. Damit sei die Fähigkeit der Verbündeten demonstriert worden, angemessen auf Nordkoreas Provokationen zu reagieren. Am Dienstag hatte Pjöngjang eine ballistische Mittelstreckenrakete in Richtung Japanisches Meer abgefeuert.

Nordkoreas jüngster Raketentest gilt als die größte Eskalation der Spannungen in der Region seit 2017. Mit dem Geschoss flog erstmals seit knapp fünf Jahren wieder eine nordkoreanische Rakete über die japanische Inselgruppe hinweg. 

US-Präsident Joe Biden und der japanische Premierminister Fumio Kishida verurteilten den nordkoreanischen Waffentest aufs Schärfste. Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol betonte, der Raketentest werde die Sicherheitskooperation mit den Vereinigten Staaten und Japan nur stärken. Die Europäische Union sprach von einer "rücksichtslosen und bewusst provokativen Aktion".

Erste Reaktion: eine amerikanisch-südkoreanische Militärübung

Noch am Dienstag hatten die USA und Südkorea mit einer Militärübung auf den Raketentest reagiert, bei der satellitengesteuerte Präzisionsbomben auf ein virtuelles Ziel im Westmeer abgefeuert wurden, wie der Generalstab in Seoul mitteilte. Bei der Übung wurden demnach vier südkoreanische F-15K-Kampfjets und F-16-Maschinen der US-Luftwaffe eingesetzt. Washington und Seoul sind enge Verbündete. In Südkorea sind rund 28.500 US-Soldaten stationiert.

F15K-Kampfjets der südkoreanischen Luftwaffe bei ihrem Einsatz am DienstagBild: South Korean Defense Ministry/AP/dpa/picture alliance

Das letzte Mal, als Nordkorea 2017 eine Rakete über Japan fliegen ließ, führte das Land nur wenige Tage später einen Atomwaffentest durch. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Machthaber Kim Jong-Un ignoriert die Sanktionen geflissentlich.

Nordkorea testet und testet ...

Für Nordkorea war der Raketentest am Dienstag der fünfte Waffentest in zehn Tagen. Das Regime in Pjöngjang hat in diesem Jahr schon mehr als 30 Raketen abgefeuert. Machthaber Kim hatte nach Berichten der Staatsmedien im September geschworen, dass er nie auf Nuklearwaffen verzichten wolle. Die Oberste Volksversammlung - Nordkoreas weitgehend machtloses Parlament - verabschiedete ein Gesetz zur staatlichen Atompolitik, das den Einsatz von Atomwaffen nicht nur als Abschreckung, sondern auch automatisch für den Fall eines drohenden Angriffs auf die Führung des Landes vorsieht.

Die Vereinigten Staaten haben den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, zu einer Sitzung über Nordkorea zusammenzukommen. Diplomaten zufolge sind China und Russland gegen eine öffentliche Diskussion im höchsten UN-Gremium.

qu/mak (rtr, dpa, afp)

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