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Ramschniveau: Schwere Bürde für die Türkei

28. Januar 2017

Die Wirtschaft ächzt im Erdogan-Land, die Lira ist immer weniger wert und nun könnte sich die Krise noch verschärfen: Als letzte der großen Ratingagenturen hat jetzt auch Fitch den Daumen über die Türkei gesenkt.

Türkei Istanbul - Großer Basar
Bild: DW/D. Heinrich

Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit der Türkei auf Ramschniveau herabgestuft. Die Bonitätsnote werde um eine Stufe auf "BB+" herabgestuft, teilte Fitch in London mit. Damit gelten türkische Staatsanleihen bei allen großen Ratingagenturen als "spekulative Anlage".

Fitch begründet die Herabstufung mit der mangelnden politischen Stabilität und Sicherheit des Landes. Das anstehende Verfassungsreferendum könnte die Kontrolle der Regierungspolitik untergraben. Nach dem Putschversuch im vergangenen Sommer sei die Notstandsgesetzgebung noch immer in Kraft. Zudem würden Terroranschläge das Verbrauchervertrauen und den Tourismus belasten.

Keine Besserung in Sicht

Bereits nach dem Putschversuch im Juli hatte Marktführer Standard & Poor's (S&P) die Türkei heruntergestuft, die Ratingagentur Moody's folgte im September. Die Sorgen der Bonitätswächter klangen schon damals ganz ähnlich wie heute: das langsame Wirtschaftswachstum, das schlechte Klima für Investitionen, der Rückzug ausländischen Kapitals, die Gefahr einer Zahlungsbilanzkrise. Und über allem schwebte längst die Sorge um die Entwicklung in der türkischen Gesellschaft.

Die Agentur Fitch war bislang die letzte der großen Ratingagenturen, die die Türkei noch über dem Ramschniveau gehalten hatte.

Fitch verweist aktuell zudem auf den starken Verfall der türkischen Währung Lira. Gefährdet sei die Türkei durch die hohe Auslandsverschuldung. Das Wirtschaftswachstum hat sich zudem im zweiten Halbjahr 2016 deutlich abgeschwächt. Die Herabstufung durch Fitch dürfte die Schuldenaufnahme für die türkische Regierung weiter verteuern.

Die wirtschaftliche Krise in der Türkei könnte sich also noch verschärfen.

rb/qu (afp, ap, dpa, rtr)

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