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Childish Gambino räumt bei den Grammys ab

11. Februar 2019

Als erster Rapper hat Childish Gambino bei der Grammy-Verleihung in Los Angeles den Hauptpreis für die beste Aufnahme des Jahres gewonnen. Sein Song "This is America" gewann außerdem in drei weiteren Kategorien.

Childish Gambino
Childish Gambino (Archiv)Bild: Imago/Future Image

So wurde der Titel "This Is America", den Childish Gambino gemeinsam mit dem schwedischen Songschreiber Ludwig Göransson verfasste, auch als bester Song des Jahres ausgezeichnet. "This Is America" ist stilistisch ein Mix aus Gospel und Trap, inhaltlich setzt sich das Lied mit Rassismus, Schusswaffengewalt und den Widersprüchen eines Lebens als Afroamerikaner in den Vereinigten Staaten auseinander. Auch für den dazugehörigen Clip wurde Childish Gambino geehrt - mit dem Preis für das beste Musikvideo des Jahres. 

In dem Clip rappt und tanzt Childish Gambino - das Rap-Pseudonym des Schauspielers Donald Glover - mit nacktem Oberkörper, während um ihn herum Gewalt und Chaos ausbrechen. Es wurde bereits fast 500 Millionen Mal auf der Onlineplattform YouTube angeklickt. Zudem wurde Childish Cambino für die beste gemischte Darbietung aus Rap und Gesang geehrt. Bei der dreieinhalb Stunden langen Grammy-Show war der Rapper und Schauspieler jedoch nicht anwesend.

Ein Angebot, dort ein Kurzkonzert zu geben, schlug er laut US-Medienberichten aus. Es war möglicherweise ein Zeichen für die schwierige Beziehung zwischen den Grammy-Veranstaltern und der Rap- und Hip-Hop-Szene, die sich in der Vergangenheit bei den Preisvergaben nicht genügend berücksichtigt fühlte. Auch dieses Mal waren zwei Rapper als Topfavoriten ins Grammy-Rennen gezogen: Lamar und Drake mit acht beziehungsweise sieben Nominierungen. Am Ende mussten sich beide mit jeweils nur einem Grammy zufrieden geben. 

Grammy für Country-Star Kacey Musgraves

Der ebenfalls besonders prestigeträchtige Grammy für das beste Album des Jahres ging an die Country-Sängerin Kacey Musgraves für "Golden Hour". Die 30-Jährige US-Amerikanerin setzte sich gegen so starke Konkurrenten wie die Rapper Drake, Kendrick Lamar und Cardi B durch. Letztere holte jedoch als erste weibliche Solo-Künstlerin den Preis für das beste Rap-Album. Als beste Nachwuchskünstlerin wurde die britische Sängerin Dua Lipa ("New Rules") ausgezeichnet.

"Golden Hour" von Country-Sängerin Kacey Musgraves wurde als bestes Album des Jahres ausgezeichnetBild: Reuters/M. Blake

Superstar Lady Gaga holte drei Preise. Ausgezeichnet wurde sie für den besten Solo-Auftritt in der Popsparte für ihren Song "Joanne (Where Do You Think You're Goin'?)" und als Komponistin für die Ballade "Shallow" aus dem Film "A Star Is Born". Für "Shallow" wurde sie außerdem gemeinsam mit Bradley Cooper für die beste Pop-Duo-Performance geehrt.

Ehemalige First Lady ließ sich feiern

Ariana Grande heimste einen Grammy für das beste Pop-Gesangsalbum für "Sweetener" ein. Der experimentierfreudige und die Genregrenzen überschreitende Sänger, Instrumentalist und Komponist Beck gewann mit "Colors" den Preis für das beste Album in der Kategorie "Alternative Music". Die vollständige Liste der insgesamt 84 Grammy Awards ist hier aufgelistet.

Michele Obama (2.v.r.) auf der Bühne der 61. Grammy AwardsBild: Reuters/M. Blake

Für einen Überraschungsauftritt bei der 61. Verleihung der Grammy-Musikpreise sorgte die ehemalige First Lady Michele Obama. Kurz nach Beginn des Spektakels erschien die Ehefrau von Ex-Präsident Barack Obama unangekündigt auf der Bühne und wurde mit großem Jubel begrüßt. Michelle Obama würdigte die Rolle, die Musik in ihrem Leben gespielt habe: "Musik hat mir immer geholfen, meine Geschichte zu erzählen. Und ich weiß, das trifft für jeden hier zu."

Die frühere First Lady sandte zudem eine ermutigende Botschaft an die Frauen aus: Die Musik zeige, dass "jede Geschichte in jeder Stimme" wichtig sei, sagte sie - und fügte unter donnerndem Applaus hinzu: "Stimmt das so, Ladies?". Bei ihrem kurzen Auftritt stand sie Seite an Seite mit der R&B-Sängerin und diesjährigen Grammy-Moderatorin Alicia Keys sowie den Sängerinnen und Schauspielerinnen Lady Gaga, Jennifer Lopez und Jada Pinkett Smith.

nob/ww/wa (dpa, afp)

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