Ob Actionheld oder Spaßvogel - Jean Reno glänzte schon in den verschiedensten Rollen. Als Auftragskiller "Léon - Der Profi" erweckte der Schauspieler Hollywoods Aufmerksamkeit. Es folgten zahlreiche US-Blockbuster.
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Actionheld und Spaßvogel: Jean Reno wird 70
Trotz zahlreicher Erfolge in US-Blockbustern ist Jean Reno dem französischen Filmgeschäft stets treu geblieben. Zum 70. Geburtstag des Schauspielers zeigen wir einige seiner schönsten Streifen in Bildern.
Bild: picture-alliance/kpa
Wetttauchen an Siziliens Küste
Mit "Im Rausch der Tiefe" gelang Jean Reno (r.) 1989 der Durchbruch. Darin spielt er den erfolgreichen Apnoetaucher Enzo Molinari, der bei einer Weltmeisterschaft in Italien seinen ehemaligen Schulfreund Jacques wieder trifft. Als Kinder lernten die beiden zusammen tauchen, jetzt sind sie Kontrahenten. In dem packenden Duell geht es neben dem Sport aber vor allem auch um die Gunst einer Frau.
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Ein ungewöhnliches Duo
In Hollywood machte sich Jean Reno mit der französischen Produktion "Léon - Der Profi" einen Namen. Er spielt einen Auftragskiller, der ohne Frau und Kinder in New York City lebt. Der Einzelgänger entwickelt eine enge Bindung zu der zwölfjährigen Mathilda, die bei ihm im Haus wohnt. Als die Familie des Mädchens umgebracht wird, schwört sie Rache und will selbst Auftragskillerin werden.
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Rollenangebot aus Hollywood
An der Seite von Tom Cruise spielt Jean Reno (r.) in "Mission Impossible" einen Ex-CIA-Agenten. Bei einem vorgetäuschten Feueralarm zwängen sich die beiden, als Feuerwehrmänner getarnt, durch Lüftungsschächte im CIA-Hauptquartier, um an eine geheime Liste mit Namen verdeckter CIA-Agenten heranzukommen. Die Rolle in dem Actionthriller war einer von Renos ersten Auftritten in Hollywood.
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Zeitreise à la française
Trotz seines Erfolgs im US-amerikanischen Filmgeschäft blieb Jean Reno dem französischen Kino treu. Einer seiner größten Kinoerfolge in Frankreich war die Zeitreise-Komödie "Die Besucher". Auch in der Fortsetzung "Die Zeitritter" spielte Reno die Hauptrolle. Jedoch reichte der zweite Teil nicht an den weltweiten Erfolg seines Vorgängers, der 100 Mio. US-Dollar einspielte, heran.
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Auf Monsterechsenjagd
Zurück nach Hollywood: Der nächste Kassenschlager, in dem Jean Reno mitwirkte, ist der Science-Fiction-Thriller "Godzilla". Als Mitarbeiter des französischen Geheimdienstes verbündet er sich darin mit dem Wissenschaftler Dr. Nick Tatopoulus. Gemeinsam begeben sie sich auf die Spuren der Monsterechse. Das Problem: Godzilla hat längst zahlreiche Echseneier abgelegt, aus denen Jungtiere schlüpfen.
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Zwei Flops in Folge
Im zehnten und elften Teil der US-amerikanischen Pink-Panther-Spielfilmreihe übernimmt Jean Reno (r.) die Rolle des Gendarme Gilbert Ponton. Zusammen mit dem Provinzpolizisten Jacques Clouseau soll er den Mord am französischen Fußballnationaltrainer Gluant aufklären. Beide Filme erhielten allerdings nur mäßige Kritiken, der elfte Teil wurde sogar für den Negativpreis "Goldene Himbeere" nominiert.
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Am Set mit Tom Hanks
Als Polizeiinspektor Bézu Fache untersucht Jean Reno in "The da Vinci Code - Sakrileg" den Mord an dem Kurator des Pariser Louvre. In dem hochklassig besetzten Erfolgsfilm spielen außerdem Tom Hanks und Audrey Tautou in den Hauptrollen mit. Obwohl der Film 2006 weltweit den bis dato zweiterfolgreichsten Kinostart hinlegte, konnte er einen Großteil der internationalen Kritiker nicht überzeugen.
Bild: picture-alliance/kpa
Liebe geht durch den Magen
Eine Rolle, die Jean Reno besonders viel Freude bereitete, ist die des Pariser Chefkochs Alexandre Lagarde in "Kochen ist Chefsache". Denn der Schauspieler steht auch privat mit Leidenschaft am Herd, wie er dem Magazin "Essen & Trinken" verriet. Im Film läuft er Gefahr, einen seiner drei Sterne zu verlieren. Im echten Leben konnte er mit einem misslungenen Omelett das Herz seiner Frau gewinnen.
Bild: Nicolas Schul/Gaumont 2011
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Für jeden Hollywood-Streifen mache er einen französischen Film, sagte Jean Reno im Jahr 2000 in einem Interview. Ob er sich immer strikt an diesen Plan gehalten hat, sei dahingestellt. Fest steht: Reno kann mit 70 Jahren auf eine umfangreiche, genreübergreifende Filmografie zurückschauen. Der Schauspieler ist nicht nur zwischen französischen und US-amerikanischen Produktionen hin und her gejettet, sondern hat sich auch den verschiedensten Rollen gewidmet. Überzeugen konnte er sowohl als Spaßvogel, etwa in der französischen Zeitreise-Komödie "Die Besucher" ("Les Visiteurs", 1993), als auch in Actionfilmen wie "Mission Impossible" (1996) oder "Godzilla" (1998).
Mit Regisseur Luc Besson auf Erfolgskurs
Der Durchbruch gelang Reno mit dem Spielfilm "Im Rausch der Tiefe" ("Le grand bleu", 1988). Darin spielt er einen Apnoetaucher, der sich auf ein waghalsiges Wetttauchen einlässt. Das Drama des französischen Regisseurs Luc Besson gilt heute als Kultfilm. Für positive Kritiken sorgten besonders die eindrucksvollen Unterwasseraufnahmen. Der Film erhielt 1989 acht Nominierungen für den französischen Filmpreis César und überzeugte die Jury in den Kategorien "Beste Filmmusik" und "Bester Ton".
Die Zusammenarbeit mit Luc Besson ebnete für Reno den Weg nach Hollywood. Nach einigen Nebenrollen unter Bessons Regie, ergatterte der Schauspieler die Hauptrolle in dem Actionstreifen "Léon - Der Profi" (Léon, 1994). Die Figur des Auftragskillers gab seiner internationalen Karriere den entscheidenden Anstoß. Bald darauf klopfte Hollywood bei ihm an und Reno bekam Angebote für diverse US-Produktionen (darunter "Der rosarote Panther", "The Da Vinci Code - Sakrileg" oder "Flyboys - Helden der Lüfte").
"Ich mache, was ich spontan für richtig halte"
Während Reno, der inzwischen in über sechzig Filmen mitgespielt hat, in Amerika vor allem als Actionheld gefeiert wird, setzt die französische Filmbranche immer wieder auch auf seine komödiantischen Fähigkeiten. Der 70-Jährige möchte sich allerdings in keine Schublade stecken lassen. Er halte sich weder für einen Actionhelden noch für einen Komödianten, sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er sei einfach Schauspieler und mache das, was er spontan für richtig halte.
Geboren wurde Jean Reno als Juan Moreno y Herrera Jiménez in Casablanca als Sohn eines spanischen Arbeiter-Ehepaars. Seine Eltern waren vor der Franco-Diktatur aus Spanien nach Marokko geflohen, das damals noch französisches Protektorat war. Mit 19 nahm Reno die französische Staatsbürgerschaft an, Nach seinem Militärdienst in Deutschland zog er Anfang der 1970er Jahre nach Paris, wo er allmählich als Schauspieler Fuß fasste. Seine erste - wenn auch winzige - Filmrolle spielt er in Constantin Costa-Gavras' "Die Liebe einer Frau" mit Yves Montand und Romy Schneider. Reno hat sechs Kinder aus drei Ehen. Seit 2006 ist er mit der britischen Schauspielerin Zofia Borucka verheiratet.