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Belo Horizonte: Raum für Menschen statt Autos

5. Juli 2021

Fahrradwege, Tempo-30-Zonen - in Brasilien oft Fehlanzeige. Anders in Belo Horizonte. Die Metropole schafft mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger. Das Ergebnis: bessere Luft, mehr Verkehrssicherheit, mehr Gemeinschaft.

Eine große Autostraße mit Radwegen in der brasilianischen Metropole Belo Horizonte
Ein neues Radwegenetz führt quer durch die brasilianische Metropole Belo HorizonteBild: Bianca Kopsch/DW

Die Stadt Belo Horizonte geht neue Wege

06:28

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Belo Horizonte im südostbrasilianischen Bundesstaat Minas Gerais zählt zu den Vorreitern in Brasiliens Mobilitätssektor. In einem Land, in dem das Auto vielerorts als unverzichtbar gilt und das im weltweiten Ranking der Verkehrstoten fast an der Spitze steht, investiert die Zweieinhalb-Millionen-Einwohner-Stadt schon seit Jahren in den öffentlichen Nahverkehr.

Ein Tempo-30-Schild zur Verkehrsberuhigung Bild: Bianca Kopsch/DW

Im Zuge der Pandemie baut Belo Horizonte nun vor allem sein Fahrradnetz aus. Über eine Radstrecke sollen die Bewohner nun die ganze Stadt von Ost nach West schnell und sicher auf dem Fahrrad durchqueren können.

Auch das Viertel Santa Tereza erhält einen Zugang zu der Radroute. Außerdem entsteht dort rund um den Platz Praça Joaquim Ferreira da Luz eine Tempo-30-Zone. Das Ziel: mehr Sicherheit im Straßenverkehr, weniger Luftverschmutzung, mehr Lebensqualität. An den Umgestaltungen beteiligen sich viele Anwohner, das Konzept "weniger Straße, mehr Raum für Gemeinschaft" scheint aufzugehen.

Mehr Raum für Anwohner: Früher fuhren hier Autos, jetzt haben Kinder hier einen sicheren Raum zum spielenBild: Bianca Kopsch/DW

Die Verkehrsberuhigungen sind Teil des Projekts Öko-Zone in Belo Horizonte, bei dem es in einem nächsten Schritt auch um Müllentsorgung und Recycling gehen soll. Insgesamt will Belo Horizonte durch das Projekt künftig 42 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Projektziel: Das Projekt Öko-Zone Santa Tereza (EcoZona Santa Tereza) im brasilianischen Belo Horizonte ist Teil des länderübergreifenden Projekts Urban Pathways derInterationalen Klimainitiative (IKI). Dabei werden nationale und lokale Regierungen in Schwellenländern bei der Planung und Umsetzung einer emissionsarmen Stadtentwicklung unterstützt.

Projektförderung: Das länderübergreifende IKI-Projekt verfügt insgesamt über rund 3,5 Millionen Euro Förderung durch das deutsche Umweltministerium. Das Projekt der Öko-Zone Santa Tereza in Belo Horizonte ist mit umgerechnet rund 33.000 Euro budgetiert. Etwa ein Drittel davon übernimmt die internationale Transportinitiative für Nachhaltigkeit TUMI (Transformative Urban Mobility Initiative). Den Rest tragen die übrigen Projektpartner.

Projektpartner: Durchführungsorganisationen der Öko-Zone Santa Tereza im brasilianischen Belo Horizonte sind die Transportbehörde BHTrans und die NGO Nossa BH in Kooperation mit demWuppertal Institut, das UN-Habitat sowie dem World Resources Institute Brasil (WRI). Politische Partner sind das brasilianische Umweltministerium, das brasilianische Ministerium für Regionale Entwicklung sowie die Stadt Belo Horizonte.

Projektdauer: Das IKI-Projekt hat eine Laufzeit vom Oktober 2017 bis Oktober 2021. Das Projekt Öko-Zone Santa Tereza läuft weiter. Auch Folgeprojekte sind geplant.

Ein Film von Bianca Kopsch

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