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RB Leipzig entlässt Trainer Tedesco

7. September 2022

Unter Domenico Tedesco holte RB Leipzig den ersten großen Titel der Klubgeschichte. Nur 109 Tage nach dem Sieg im DFB-Pokal trennen sich die Sachsen von ihrem Trainer.

Domenico Tedesco winkt ins Publikum
Domenico Tedesco: Ein letzter Gruß ins PublikumBild: Annegret Hilse/REUTERS

RB Leipzig hat die Konsequenzen aus dem schwachen Saisonstart gezogen und sich von Trainer Domenico Tedesco getrennt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, als Favorit gilt Marco Rose. Der 45-Jährige ist derzeit vertragslos, trainierte bereits Salzburg und ist mit dem RB-Kosmos bestens vertraut.

"Wir haben eine Gesamtverantwortung für RB Leipzig und wollen unsere Ziele erreichen. Daher sind wir in der Gesamtabwägung zu dem Schluss gekommen, dass wir einen neuen Impuls benötigen", sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff in einer Vereinsmitteilung. Die Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen. Tedesco muss nur 109 Tage nach dem Sieg im DFB-Pokal seine Koffer packen.

Dem 36-Jährigen wurde der Abwärtstrend in der Liga mit nur fünf Punkten aus den ersten fünf Spielen sowie das blamable 1:4 in der UEFA Champions League gegen Schachtjor Donezk aus der Ukraine zum Verhängnis. Tedesco sei ein exzellenter Trainer, bescheinigte Mintzlaff: "Uns fehlte jedoch nach dem mäßigen Start in die Bundesligasaison vor allem nach den jüngsten Spielen bei Eintracht Frankfurt und zu Hause gegen Donezk die Überzeugung, dass in der derzeitigen Konstellation ein sofortiger Turnaround erfolgen kann."

Letzte Chance nicht genutzt

Tedesco hätte einen Sieg gegen Donezk gebraucht, um die Diskussionen über seine Person etwas zu beruhigen. Was folgte, war eine Schmach im eigenen Stadion. "Der Spielverlauf ist Wahnsinn. Es ist schwierig, die passenden Worte zu finden", sagte Tedesco. Für ihn wiederholen sich praktisch die Ereignisse. Schon bei Schalke 04 - seinem vor Leipzig letzten Engagement in Deutschland - war Tedesco im März 2018 nach einer Niederlage in der Königsklasse freigestellt worden.

Selbstredend hatte sich Tedesco durch den Titelgewinn sowie die herausragende Rückrunde einen Bonus erarbeitet. Doch der hielt in der schnelllebigen Fußball-Welt offensichtlich nicht allzu lang an. Schon als Leipzig nach zwei Spielen nur zwei Unentschieden auf dem Konto hatte, sprach Klubboss Mintzlaff von einem "beschissenen Start" und stieß die Diskussion um Tedesco so erst an.

Damit sucht der Geschäftsführer nun einmal mehr einen neuen Trainer. Tedesco war erst im Dezember als Nachfolger von Jesse Marsch verpflichtet worden. Eine vorzeitige Verlängerung seines bis 2023 laufenden Vertrages hatte Tedesco im Sommer noch abgelehnt. Nun führt die Spur zu Rose, der in einem Leipziger Vorort wohnt. Passend dazu soll Max Eberl als neuer Sportchef verpflichtet werden. Rose und Eberl arbeiteten bereits bei Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach zusammen.

ck/ww (dpa, sid)

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