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Politik

Reaktionen auf den Tod von Queen Elizabeth II.

9. September 2022

Staatsoberhäupter, Religionsvertreter und Künstler haben die verstorbene britische Königin Elizabeth II. als Jahrhundertpersönlichkeit gewürdigt. Hier eine Auswahl der Trauerbekundungen.

Blumen und Kerzen vor dem Buckingham-Palast in London
Blumen und Kerzen vor dem Buckingham-Palast in London erinnern an Queen Elizabeth II.Bild: Yui Mok/PA Wire/dpa/picture alliance

Aus der Vielzahl der Wortmeldungen aus aller Welt wird deutlich, dass Elizabeth II. es wie keine andere verstand, über Grenzen und Ideologien hinweg Menschen zu berühren. Ihre zurückhaltende aristokratische Art und ihr feiner Humor zogen ihre Gesprächspartner in den Bann. Immer wieder wird davon gesprochen, dass mit dem Tod der britischen Monarchin eine Ära zu Ende gehe.

Der älteste Sohn der Queen, Charles, folgt ihr nun nach Jahrzehnten des Wartens, als neuer König Charles III. Der 73-Jährige würdigte die gestorbene Monarchin in einer Mitteilung als "geschätzten Souverän und eine vielgeliebte Mutter". "Während dieser Phase der Trauer und des Wandels werden meine Familie und ich getröstet und getragen durch das Wissen über den Respekt und die tiefe Zuneigung, die der Queen so weithin entgegenbracht wurde", so Charles weiter. "Ich weiß, dass ihr Verlust das ganze Land, ihr Herrschaftsgebiet und das Commonwealth wie auch Menschen auf der ganzen Welt sehr bewegt." Elizabeth II. war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien.

Einen "tiefen Einschnitt, das Ende einer Epoche" nannte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Tod Elizabeths II. Er habe die Todesnachricht "mit tiefer Trauer" vernommen. Die britische Monarchin habe ein Jahrhundert geprägt. "Bei uns hier in Deutschland wurde sie bewundert und verehrt. Millionen Deutsche fühlen sich heute in Trauer und herzlicher Anteilnahme mit den Menschen im Vereinigten Königreich verbunden", so Steinmeier. 

Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf Twitter, die Monarchin sei Vorbild und Inspiration für Millionen gewesen, auch in Deutschland. "Ihr Einsatz für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges bleibt unvergessen", so der Bundeskanzler.

Die EU-Kommissionsvorsitzende Ursula von der Leyen erinnerte an die Königin als "eine der am meisten respektierten Persönlichkeiten weltweit". "Sie war Zeugin von Krieg und Versöhnung in Europa und darüber hinaus und von tiefen Wandlungen unseres Planeten und der Gesellschaften", schrieb von der Leyen auf Twitter.

Von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hieß es: "Ich erinnere mich an sie als eine Freundin Frankreichs, eine gutherzige Königin, die einen bleibenden Eindruck in ihrem Land und ihrem Jahrhundert hinterlassen hat."

US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau nannten Elizabeth II. "mehr als eine Monarchin". Sie habe eine Ära geprägt, erklären sie laut einer Mitteilung des Weißen Hauses. "Sie war die erste britische Monarchin, zu der Menschen auf der ganzen Welt eine persönliche und unmittelbare Verbindung empfinden konnten. In einer Welt des ständigen Wandels war sie eine beständige Präsenz und eine Quelle des Trostes und des Stolzes für Generationen von Briten, einschließlich vieler, die ihr Land nie ohne sie gekannt haben."

US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill (r.) tragen sich in der britischen Botschaft in Washington ins Kondolenzbuch einBild: Susan Walsh/AP Photo/picture alliance

Auch Bidens Vorgänger äußerten sich zum Tod der Queen: Donald Trump und seine Frau Melania schrieben, die "historische und bemerkenswerte Regentschaft" hinterlasse ein "enormes Vermächtnis des Friedens und Wohlstands für Großbritannien".

Sehr viel persönlicher erinnerte sich der Barack Obama: "Michelle und ich hatten das Glück, Ihre Majestät kennengelernt zu haben, und sie hat uns sehr viel bedeutet", schrieb der frühere US-Präsident. Er und seine Frau seien stets beeindruckt gewesen von der Herzlichkeit der Königin, ihrem Humor und Charme.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping bekundete sein "tiefes Beileid" zum Tod der britischen Königin. "Ihr Tod ist ein großer Verlust für das britische Volk", heißt es nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens in seinem Beileidsschreiben an den neuen britischen König Charles III. Seine aufrichtige Anteilnahme richte sich auch an die königliche Familie, die Regierung und das Volk Großbritanniens.

Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte die gestorbene britische Königin in einem Beileidstelegramm an den neuen König Charles III. Er bat den Nachfolger, seine Anteilnahme der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens zu übermitteln.

Auch Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, äußerte sich zum Tod der Queen: "Im Namen des ukrainischen Volkes sprechen wir der königlichen Familie, dem Vereinten Königreich und dem Commonwealth aufrichtiges Beileid aus zu diesem nicht wieder gut zu machenden Verlust."

Indiens Premierminister Narendra Modi erinnerte sich anlässlich des Todes von Elizabeth II. an eine schöne Begegnung mit ihr. "Bei einem der Treffen zeigte sie mir das Taschentuch, das Mahatma Gandhi ihr zu ihrer Hochzeit geschenkt hatte", schrieb Modi
auf Twitter. Gandhi setzte sich in einem gewaltfreien Kampf für die Unabhängigkeit Indiens vom ehemaligen britischen Kolonialreich
ein.  "Ich werde ihre Wärme und Liebenswürdigkeit nie vergessen", schrieb Modi. Seine Gedanken seien bei ihrer Familie und den Menschen in Großbritannien.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres würdigte die Königin für ihre "unerschütterliche lebenslange Hingabe im Dienst für ihr Volk". Er nannte sie "eine Freundin der Vereinten Nationen". Die Monarchin habe Sicherheit vermittelt in Jahrzehnten tiefgreifenden Wandels, "einschließlich der Entkolonialisierung Afrikas und Asiens und der Entwicklung des Commonwealth", schrieb Guterres in einer Beileidsbotschaft. Die Welt werde sich noch lange an ihre Führungskraft erinnern.

Papst Franziskus und Queen Elizabeth II. bei ihrem ersten Treffen im April 2014 im VatikanBild: Picciarella/Spaziani/vatican pool/picture alliance

Papst Franziskus schrieb in einem Trauertelegramm, Elizabeth II. habe "im unermüdlichen Dienst für das Wohl der Nation und des Commonwealth" gelebt. Der Papst betonte, er schließe sich allen an, die um den Verlust der Queen trauern, und würdigte "ihr Beispiel der Pflichterfüllung, unerschütterliches Zeugnis des Glaubens an Jesus Christus und ihre feste Hoffnung auf seine Verheißungen". Weiter schloss Franziskus den neuen König Charles III. in sein Gebet ein. "Auf Sie und alle, die das Andenken an Ihre verstorbene Mutter in Ehren halten, erbitte ich göttlichen Segen als Unterpfand des Trostes und Kraft in dem Herrn", hieß es in der Nachricht weiter.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter, er spreche der königlichen Familie und dem "befreundeten" Volk in Großbritannien sein Beileid aus.

Irlands Ministerpräsident Micheal Martin würdigte den Einfluss der Queen auf politische Entwicklungen, obwohl sie ja kein politisches Mandat innehatte: "Ihr Staatsbesuch in Irland im Jahr 2011 markierte einen entscheidenden Schritt in der Normalisierung der Beziehungen zu unserem nächsten Nachbarn. Dieser Besuch war ein großer Erfolg, vor allem aufgrund der vielen liebenswürdigen Gesten und herzlichen Bemerkungen, die die Königin gemacht hat."

Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau betonte die Bedeutung von Elizabeth II. für sein Land: "Sie war eine ständige Präsenz in unserem Leben - und ihr Dienst für die Kanadier wird für immer ein wichtiger Teil der Geschichte unseres Landes bleiben." Elizabeth II. war auch das Staatsoberhaupt von Kanada. 

In der kanadischen Stadt Stadt Toronto unterbrach der britische Popstar Sir Elton John nach der Todesnachricht ein Konzert vor Zehntausenden Fans und würdigte die Queen für die "inspirierende Präsenz" in seinem Leben. "Sie hat das Land mit Anmut, Anstand und aufrichtiger Wärme durch einige unserer größten und dunkelsten Momente geführt", erklärte John und stimmte anschließend seinen Hit "Don't Let the Sun Go Down on Me" an. 

Popstar Sting vergoss nach eigenen Angaben Tränen. „Ich habe leise um die Königin geweint, ich bin traurig um mein Land und darum, was es verloren hat“, twitterte Sting. Der Ex-Beatle Paul McCartney veröffentlichte auf Twitter ein Foto der jungen Queen mit den Worten: „Gott segne Königin Elizabeth II. Möge sie in Frieden ruhen. Lang lebe der König.“

Im Ausland werde die große Trauer um die Königin vielleicht als seltsam empfunden, schrieb die Erfinderin von Zauberlehrling Harry Potter, J. K. Rowling, auf Twitter. „Aber Millionen empfanden Zuneigung und Respekt für die Frau, die 70 Jahre lang ihre verfassungsmäßige Rolle ohne Klagen erfüllte.“ Die Queen habe sich wie ein roter Faden durch das Leben der meisten Briten gezogen. "Sie wurde zu einem dauerhaften, positiven Symbol für Großbritannien in der ganzen Welt.“

Auch an zahlreichen berühmten Bauwerken weltweit wurde an Elizabeth II. erinnert. So schalteten unter anderem die Betreiber des Eiffelturms die Lichter des berühmten Bauwerks in Paris ab Mitternacht aus. Auch am Riesenrad London Eye in der britischen Hauptstadt blieben nach Sonnenuntergang die Lichter aus. Das Empire State Building in New York solle als Tribut an die Queen "lila leuchten und silbern glitzern", teilten die Betreiber mit.