1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bayern im Viertelfinale

9. März 2010

Überraschung im Achtelfinale: Real Madrid fliegt gegen Lyon raus. Bayern ist trotz der 2:3-Niederlage in Florenz weiter. Das Hinspiel hatten die Bayern 2:1 gewonnen. Die Partie stand bis zuletzt auf Messers Schneide.

Lyons Torschütze Miralem Pjanic (2. von rechts) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen. (Foto: AP)
Französischer TriumphBild: AP

Real Madrid ist wie schon in den letzten fünf Jahren bereits im Achtelfinale aus der Champions League ausgeschieden. Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel reichte Olympique Lyon im Rückspiel in Madrid ein 1:1 (1:0)-Unentschieden. Madrids Starensemble ist also beim Endspiel am 22. Mai im heimischen Bernabeu-Stadion nur Zuschauer. Dabei war schon nach sechs Minuten durch den Treffer von Cristiano Ronaldo der Rückstand aus der ersten Partie aufgeholt, doch nachdem die "Königlichen" mehrere Chancen vergeben hatten, nutzten die Franzosen eine Viertelstunde vor Schluss die Möglichkeit zum Ausgleich.

Klarer fiel die Partie zwischen Manchester United und dem AC Mailand aus. Nach dem 3:2-Hinspielerfolg in Mailand gewann ManU das Rückspiel eindrucksvoll mit 4:0 (1:0). Zweifacher Torschütze war Wayne Rooney, der sich dafür schon ab der 60. Minute auf der Ersatzbank ausruhen durfte. Von dort aus hatte sich David Beckham zunächst bei seiner ersten Rückkehr nach Old Trafford das Spiel ansehen müssen. Er hoffte mit seinem AC Mailand aber vergeblich auf ein Fußball-Wunder in Manchester.

Bayern totzt dem Sturm

Vargas setzt sich gegen Daniel van Buyten durch und trifft zum 1:0 für FlorenzBild: AP

Der FC Bayern war bereits am Dienstag (09.03.2010) als erster deutscher Klub ins Viertelfinale eingezogen. Die Toskana hatte sich dabei von ihrer ungemütlichen Seite gezeigt: Temperaturen um null Grad, Schneeregen, Wind mit starken Böen – alles andere als ideale Bedingungen für ein Fußballspiel. In der ersten Halbzeit musste der FC Bayern gegen den Wind spielen und tat sich schwer damit. In der 28. Minute patzte Torwart Jörg Butt. Er verschätzte sich bei einem Fernschuss, konnte nur abklatschen, direkt vor die Füße von Juan Vargas. Der Peruaner bedankte sich und schlenzte das Leder ins lange Eck.

Starker RibéryBild: AP

Erst in der 34. Minute erspielten sich die Bayern ihre erste und einzige hochkarätige Chance in der ersten Hälfte. Arjen Robben kam im Strafraum frei zum Schuss. Der Torwart der Florentiner, der Franzose Sébastien Frey, lenkte den Ball mit einer Glanzparade über die Latte. Torjäger Mario Gomez musste nach einer halben Stunde verletzt den Platz verlassen. Für ihn kam Miroslav Klose.

Wacklige Bayern-Abwehr

Die Bayern waren ohnehin mit großen Personalsorgen nach Florenz gereist. Die Abwehrspieler Martin Demichelis und Diego Contento fehlten wegen Verletzungen. Trainer Louis van Gaal brachte von Beginn an den 17 Jahre alten österreichischen Nationalspieler David Alaba, der erst am vergangenen Samstag (06.03.2010) beim Spiel in Köln als jüngster Bayern-Profi aller Zeiten sein Bundesliga-Debüt gegeben hatte. Auch wenn der Youngster seine Sache über weite Strecken gut machte, wackelte die Abwehr der Münchner häufig. Schon fünf Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit hatte Alberto Gilardino den zweiten Treffer für die Florentiner auf dem Fuß. Doch Torwart Butt machte seinen Fehler beim ersten Tor wieder gut und klärte glänzend. In der 54. Minute aber war auch er machtlos. Nach einem Abwehrfehler der Münchner kam der Montenegriner Stevan Jovetic am Fünf-Meter-Raum frei zum Schuss und versenkte den Ball zum 2:0 im Tor der Münchner. Bei diesem Endergebnis wäre der deutsche Rekordmeister ausgeschieden.

Robbens Traumtor

Überragender RobbenBild: AP

Das war der Weckruf für die Bayern. Beim ersten gelungenen Angriff der zweiten Halbzeit gelang Kapitän Mark van Bommel in der 60. Minute mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze der Anschlusstreffer zum 1:2. Dann ging es Schlag auf Schlag: Jovetic erhöhte in der 64. Minute zum 3:1 für Florenz, wieder sah die Bayern-Abwehr schlecht aus. Doch postwendend traf Arjen Robben in der 65. Minute für die Münchner mit einem satten Schuss aus 20 Metern in den Winkel des florentinischen Kastens – ein Traumtor des Niederländers. Bei beiden Treffern profitierten die Bayern-Spieler davon, dass sie nun den Wind im Rücken hatten.

"Nie das Gefühl, dass wir ausscheiden"

Trainer van Gaal ärgerte sich über AbwehrfehlerBild: AP

Bis zum Schlusspfiff hatten beide Mannschaften noch gute Gelegenheiten zu weiteren Treffern: die Bayern dank des überragenden Robben und des immer stärker aufspielenden Frank Ribéry, die Florentiner, weil sich die Münchner weiter haarsträubende Abwehrfehler leisteten. Am Ende aber rettete der Spitzenreiter der Bundesliga die 2:3 (0:1)-Niederlage über die Zeit und steht in der Champions League in der Runde der letzten Acht. Trainer Louis van Gaal klagte nach dem Abpfiff über "zu viele individuelle Fehler in der Verteidigung". Und auch Kapitän van Bommel gestand ein, dass es "einige brenzlige Situationen" gegeben habe. "Aber ich hatte nie das Gefühl, dass wir hier ausscheiden".

Auch Arsenal im Viertelfinale

Auch der FC Arsenal zog ins Viertelfinale ein. Die Londoner besiegten den FC Porto klar mit 5:0 (2:0) und machten damit die 1:2-Niederlage in Portugal wett. Matchwinner war der Däne Nicklas Bendtner, der drei Treffer erzielte. - Der VfB Stuttgart steht am Mittwoch kommender Woche (17.03.2010) vor einer Herkules-Aufgabe: Die Schwaben müssen beim Titelverteidiger FC Barcelona antreten. Im Hinspiel hatten sich die Stuttgarter ein 1:1 gegen die hoch favorisierten Spanier erkämpft.

Autoren: Stefan Nestler, Olivia Fritz
Redaktion: Calle Kops

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen