1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Rebellen beklagen Drohnenangriff in Tigray

13. September 2022

Der blutige Konflikt im Norden Äthiopiens geht trotz Vermittlung der Afrikanischen Union in die nächste Runde. Die Hoffnung auf Frieden schwindet erneut.

Äthiopien I Mekele Universität
Nach Aussage der Rebellen soll der Campus der Universität in Mekele (Archivbild) angegriffen worden seinBild: Million H.Silase/DW

In Äthiopien ist trotz einer von Rebellen in der Region Tigray angebotenen Feuerpause kein Ende der Kämpfe in Sicht. Die Hauptstadt der Region im Norden des Landes, Mekele, sei aus der Luft angegriffen worden, sagte ein Sprecher der dort regierenden Volksbefreiungsfront (TPLF). Eine bewaffnete Drohne habe den Universitätscampus attackiert. Nach Krankenhausangaben wurde mindestens ein Mensch verletzt.

Von der Zentralregierung in Addis Abeba gibt es bislang keine Stellungnahme. Eine unabhängige Überprüfung ist kaum möglich, da der Zugang zum äthiopischen Norden streng begrenzt ist. Vor mehr als einem Jahr wurde eine Nachrichtensperre über das Gebiet verhängt.

Keine Antwort aus Addis Abeba

Die TPLF, die die Machtbefugnisse von Ministerpräsident Abiy Ahmed nicht anerkennt, hatte sich am Sonntag mit einem von der Afrikanischen Union geleiteten Friedensprozess einverstanden gezeigt. Dazu gehört auch eine Feuerpause. Die Zentralregierung erklärte zwar, sie sei offen für Gespräche ohne Vorbedingungen, reagierte jedoch nicht auf das Angebot der Rebellen, die Kämpfe zu stoppen.

Lesen Sie hierzu auch: Der Tigray-Konflikt: Fragen und Antworten

Der bewaffnete Konflikt war im November 2020 mit einer Offensive der äthiopischen Armee in Tigray eskaliert. Zuvor hatte die dort regierende TPLF die Autorität der Führung in Addis Abeba wiederholt in Frage gestellt. Bis zu Abiys Wahl zum Regierungschef 2018 war die TPLF die dominierende Kraft im Gesamtstaat.

Seit Beginn der Kämpfe wurden den Vereinten Nationen zufolge Tausende Menschen getötet und mehr als zwei Millionen in die Flucht getrieben. Die UN werfen allen Konfliktparteien schwere Menschenrechtsverletzungen vor. In Teilen von Tigray herrscht eine Hungersnot.

jj/as (afp, rtr)