Rebellen: Erdrutsch im Sudan löscht ganzes Dorf aus
2. September 2025
Ein Erdrutsch in der Region Darfur im Westen Sudans hat nach Angaben einer örtlichen Rebellengruppe eine Siedlung unter sich begraben. "Nach vorläufigen Informationen kam die gesamte Bevölkerung des Dorfes, die auf mehr als 1000 Menschen geschätzt wird, ums Leben, und nur eine Person überlebte", teilte die Gruppe Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A) mit. Die Katastrophe ereignete sich demnach bereits am Sonntag in Tersin, das mehr als 900 Kilometer von der Hauptstadt Khartum entfernt ist.
Die Mitteilung lässt sich bisher nicht unabhängig prüfen. Die Rebellengruppe kontrolliert das abgelegene Gebiet im Marra-Gebirge im Westen des Bürgerkriegslandes seit Jahren. Die Gruppe veröffentlichte Fotos, die Menschen sowie Schlamm- und Geröllmassen in einer bewaldeten Hügellandschaft zeigen.
Die Rebellen baten die Vereinten Nationen und regionale Organisationen um Hilfe bei der Bergung der Toten. Das sudanesische Gesundheitsministerium äußerte sich bislang nicht zu den Meldungen.
"Schlimmste humanitäre Krise" weltweit
Im Sudan tobt seit 2023 ein schwerer Bürgerkrieg zwischen der Armee und der paramilitärischen Rebellengruppe Rapid Support Forces (RSF), die mittlerweile einen großen Teil Darfurs unter ihrer Kontrolle hat. Daneben sind in der Region noch andere Rebellengruppen aktiv, unter ihnen die SLM/A.
In dem Konflikt wurden landesweit mehrere Zehntausend Menschen getötet und Millionen vertrieben. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen haben die Kämpfe die weltweit "schlimmste humanitäre Krise" verursacht.
jj/AR (dpa, afp, ap)
Redaktionsschluss: 17.30 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.