Am Wochenende feiern in Hamburg hunderte Menschen die Redhead Days. Gemeinsame Eigenschaft: Sie alle haben rote Haare. Unsere Bildergalerie zeigt: Nicht erst seit Ed Sheeran und Prinz Harry werden Rothaarige gefeiert.
Anzeige
10 berühmte Rotschöpfe
Rothaarige sind selten, fallen auf. Lange wurden sie diskriminiert, heute werden viele Rotschöpfe für ihre Einzigartigkeit gefeiert.
Bild: picture-alliance/dpa
Pippi Langstrumpf
Stark, laut, unangepasst: Die schwedische Kinderbuchheldin Pippi Langstrumpf war das Gegenteil aller braven, wohlerzogenen Mädels - und erfreute sich auch deshalb größter Beliebtheit - bis heute. Im 20. Jahrhundert standen rote Haare auch für das Clowneske, lustige Figuren wurden entsprechend oft mit leuchtend roten Haaren angelegt.
Bild: picture-alliance
Arielle, die Meerjungfrau
Die rothaarige Disney-Prinzessin mit dem Fischschwanz zieht es an die Wasseroberfläche - wo sie sich in einen Menschen verliebt. Der zum Klassiker gewordene Zeichentrickfilm wurde zu einem der letzten, in dem das Ziel die Eroberung des Prinzen war. Es folgte (die ebenfalls rothaarige) Bogenschützin Merida mit dem Motto "Heirat, igitt!" - Emanzipation à la Disney!
Bild: picture-alliance/dpa
Rupert Grint
Der von Grint verkörperte Ron Weasley ist der beste Freund von Harry Potter. Er und seine ganze neunköpfige Familie verfügt über eine flammend rote Haarpracht. Im Mittelalter hätten sie einen schweren Stand gehabt: Das Hexenverfolgungsstandardwerk, der "Hexenhammer" von 1486, empfahl, Menschen mit rotem Haar zu verbrennen und ihre Asche über den Feldern zu verstreuen.
Insgesamt sind nur ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung rothaarig. Der Bart kann dabei auch mal röter wirken als der Haarschopf, wie etwa beim irisch-deutschstämmigen Schauspieler Michael Fassbender zu beobachten ist. Auch die Bezeichnung des König Barbarossa ("Rotbart") ist Zeugnis dieses Phänomens.
Bild: picture-alliance/dpa
Lola rennt
Dass die Haarpflegefirma Wella das Angebot zur Cross-Promotion ablehnte, wird sie sicher später geärgert haben, schließlich wurde Tom Tykwers Film "Lola rennt" ein internationaler Hit. "Run, Lola, Run" spielte in den USA sieben Millionen Dollar ein. In England war die von Franka Potente verkörperte Lola so beliebt, dass viele Friseursalons die Haarfarbe "Lola red" anboten.
Das Phänomen nennt sich "Ed-Sheeran-Effekt": Seit der britische Sänger berühmt ist, sollen rothaarige junge Männer mehr Aufmerksamkeit bekommen, folgerte eine Studie von OnePoll. Ob man dafür wirklich Ed Sheeran verantwortlich machen kann...?
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gambarini
Prinz Harry
Vielleicht ist es ja viel mehr der "Prinz-Harry-Effekt". Der frühere Badboy aus dem britischen Königshaus galt auch über die Grenzen des Vereinigten Königreichs hinaus als besonders attraktiv. Die US-amerikanische Schauspielerin Meghan Markle hat ihn jedenfalls kürzlich mit sichtlichem Entzücken geheiratet.
Bild: Chris Jackson/Getty Images
Florence Welch
Die Sängerin von Florence + The Machine ist kein echter Rotschopf - aber ihr Look ist sehr begehrt. Karl Lagerfeld bezeichnete sie als seine Muse, die roten Haare sind zu ihrem Markenzeichen geworden. Nach langer Pause ist Florence + The Machine 2018 mit neuem Album auf Tour.
Bild: picture alliance / dpa
Axl Rose
Die Rockwelt hatte in den 1980ern ihren ganz eigenen Rotschopf-Effekt: Guns N' Roses-Frontmann Axl Rose machte sogar lange rote Haare bei Männern möglich. Doch der Ruhm verblasste, danach machte der mittlerweile 56-Jährige fast ausschließlich mit Drogenexzessen und gewalttätigen Ausbrüchen Schlagzeilen.
Bild: picture-allaiance/dpa/empics/R. Paul
Pumuckl
Die Bücher der Kinderbuchautorin Ellis Kaut wurden in Deutschland als erfolgreiche TV-Serie adaptiert: Der kleine rothaarige Kobold Pumuckl ist per Koboldsgesetz an Schreinermeister Franz Eder gebunden. Er ist der einzige, der den quirligen Hausgeist sehen kann. Dieser erfreut sich daran, Eders Bude auf den Kopf zu stellen. Ein Heidenspaß!
Bild: picture-alliance/dpa
10 Bilder1 | 10
Am 8. September kommen sie zu Hunderten: Rotblonde, Kupfer- oder Mahagonirote oder Menschen mit dunkelroten Haaren. An diesem Wochenende werden in Hamburg die "Tage der Rothaarigen" gefeiert, es ist das zweite Treffen dieser Art in Deutschland. Gefeiert wird am Samstag in den Abend hinein, am Sonntag folgt das Gruppenfoto.
Rothaarige sind eine Minderheit, und werden als solche immer wieder mit Klischees und Vorurteilen konfrontiert. Die reichen teils sogar bis ins Mittelalter zurück. "Menschen assoziieren diese Haarfarbe mit Problemen - und kreieren damit erst das Problem", sagt Tristan Rodgers, der selbstverständlich ebenfalls rothaarige Veranstalter des Treffens. Hier solle es aber nicht um die Probleme gehen, sondern darum, "Spaß zu haben" sagt er, um "ein positives Zeichen zu setzen und Gemeinschaftlichkeit zu feiern in einer Zeit, in der Menschen in vielen Teilen der Welt auf körperliche oder kulturelle Unterscheidungsmerkmale reduziert werden".
Rodgers ist Redakteur des Kunstmagazins MC1R, das für das Protein MC1R steht. Eine genetische Variation bei Rothaarigen führt zu einer Veränderung dieses Proteins, so dass sich statt dunklem Melanin Phänomelanin in Haut, Haaren und Augen befindet.
Der gebürtige Ire arbeitet außerdem an einem umfangreichen Projekt, das Rothaarige weltweit genauer verorten will. Nach den Schätzungen des Redakteurs und künstlerischen Leiters des Magazins hat weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung flammend rote Haare - nur Irland kann mit einem Rothaarigen-Anteil von fast zehn Prozent auftrumpfen. Der nach Hamburg ausgewanderte Rodgers kann aber auch in Norddeutschland eine Häufung an Rothaarigen ausmachen.