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Politik

Regierung in NRW verbietet radikalen Moscheeverein

10. März 2022

Mit einer Razzia in Dortmund hat die Polizei ein Verbot des Vereins "Islamischer Kulturverein Nuralislam" durchgesetzt. Dieser habe eine radikal-islamistische Ideologie vertreten, so der NRW-Innenminister.

Herbert Reul
Im Kampf gegen den radikal-islamischen Terrorismus: NRW-Innenminister Herbert ReulBild: Oliver Berg/dpa/picture alliance

"Was wir heute geschlossen haben, ist ein Gewächshaus des Islamismus", sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU), nachdem er den Moscheeverein in Dortmund verboten und die Auflösung verfügt hat. Reul erklärte in Düsseldorf, der Islamische Kulturverein Nuralislam e. V. richte sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung.

Verbindungen zum Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri

Reul erklärte, der Verein habe in Predigten und im Koranunterricht gegen Andersgläubige gehetzt. Die Moschee habe überdies als Rekrutierungszentrum für den sogenannten Islamischen Staat gedient. Mindestens sieben junge Männer seien als "Personal für den Terror beschafft" worden, erklärte der Minister. Sie seien in Kampfgebiete in Syrien und dem Irak geschickt worden. Ein europaweit bekannter Salafistenprediger sei mehrmals in die Moschee eingeladen worden. Auch ein Islamist, der direkten Kontakt zum Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri gehabt habe, sei dort ein- und ausgegangen.

Razzia in Dortmund

Am frühen Morgen durchsuchten 150 Polizisten das Kultgebäude sowie private Wohnungen, wie Reul weiter mitteilte. Dabei wurden Computer, Speichermedien und das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Dem Verein ist nach der Bekanntmachung des Innenministeriums künftig jede Tätigkeit untersagt. Es ist zudem verboten, Ersatzorganisationen zu bilden oder bestehende Organisationen als Ersatzorganisationen fortzuführen. Auch mehrere Internetauftritte werden verboten.

fab/kle (epd, dpa, afp)