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Regierung offenbar zu Waffenruhe bereit

Susanne Eickenfonder28. Dezember 2013

Nach zweiwöchigen Kämpfen mit den Aufständischen ist die Regierung im Südsudan offenbar zu einer Feuerpause bereit. Zugleich hat die Aufstockung der UN-Einheiten begonnen.

X-Vizepräsident Machar (l) und Staatschef Kiir im Sommer in Juba (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

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Nach massivem Druck der Nachbarstaaten hat sich die Regierung des Südsudan offenbar zu einer Waffenruhe mit den Rebellen bereit erklärt. Dies ergibt sich aus einer Erklärung der in der zwischenstaatlichen Behörde für Entwicklung (IGAD) zusammenarbeitenden ostafrikanischen Staaten nach Beratungen in Kenias Hauptstadt Nairobi. Darin begrüßt die Staatengruppe die Ankündigung aus der südsudanesischen Hauptstadt Juba, "unverzüglich die Gewalt zu beenden".

Forderung an Rebellen

Diesem Schritt sollten sich die Rebellen anschließen, forderten die IGAD-Staaten. Südsudans Präsident Salva Kiir und sein Kontrahent, Ex-Vizepräsident Riek Machar, (Artikelbild, Kiir rechts) müssten noch in diesem Jahr direkte Gespräche aufnehmen.

Der inzwischen untergetauchte Machar sagte allerdings der britischen Rundfunkgesellschaft BBC über Satellitentelefon "aus dem Busch", die Bedingungen für einen Waffenstillstand seien noch nicht erfüllt. Von elf mit ihm verbündeten Politikern in Haft seien erst zwei freigelassen worden.

Rivalen seit Jahrzehnten

Kiir hatte im Juli die Regierung aufgelöst und seinen damaligen Stellvertreter Machar entlassen, dem er Putschgelüste unterstellt. Machar wirft Kiir wiederum diktatorische Tendenzen vor und fordert seinen Rücktritt. Die Politiker gehören verschiedenen Volksgruppen an: Kiir den Dinka, Machar den Nuer. Ihre Rivalität reicht mehr als zwei Jahrzehnte zurück, als beide verschiedenen Rebellengruppen angehörten. Eskaliert war der Konflikt Mitte Dezember, als Machars Rebellentruppen ölreiche Regionen besetzten.

120.000 Flüchtlinge

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind bei den Kämpfen inzwischen tausende Menschen getötet worden. Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) sind in dem jüngsten Staat Afrikas mindestens 120.000 Menschen auf der Flucht vor der Gewalt. Rund 63.000 Menschen hätten Zuflucht bei den UN-Stützpunkten in mehreren Städten gefunden. Allein 25.000 befänden sich in Juba unter dem Schutz der UN. Die Verteilung von Hilfsgütern sei wegen der höchst unsicheren Lage schwierig. Es gebe Hinweise, dass einzelne Depots mit Hilfsgütern geplündert worden seien, so OCHA.

Unterdessen traf drei Tage nach dem entsprechenden Beschluss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen die erste Verstärkung der UN-Truppen im Südsudan ein. Wie die Vereinten Nationen mitteilten, handelt es sich um 72 Polizisten aus Bangladesch. Sie sind der Vortrupp der vom Sicherheitsrat am Dienstag beschlossenen Verstärkung der UN-Mission im Südsudan (UNMISS) von 7000 auf 12.500 Soldaten sowie von 900 auf mehr als 1300 Polizisten.

UN-Soldaten im SüdsudanBild: Reuters

wl/se (dpa, afp, rtr)

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