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Politik

Regierung verschiebt eines ihrer Impfziele

26. Dezember 2021

Bis zum 7. Januar sollten 80 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal gegen Corona geimpft sein. Das klappt wohl nicht ganz. Das im November gesetzte Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Jahresende wurde aber erreicht.

Impfaktion zu Weihnachten im Kölner Dom
Impfungen gegen COVID-19 in heiligen Hallen - am 24. Dezember im Dreikönigssaal des Kölner DomsBild: Henning Kaiser/dpa/picture alliance

Die Marke wurde am Sonntag überschritten, wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Die Booster-Kampagne in Deutschland läuft auf Hochtouren. Wir haben jetzt ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Darauf können wir alle stolz sein." 

Der SPD-Politiker dankte allen, die dazu beigetragen hätten, vor allem den Ärztinnen und Ärzten, aber auch denjenigen, die sich impfen ließen. "Sie haben damit sich selbst und der Gesellschaft einen großen Dienst erwiesen."

"Fortsetzen mit allen Mitteln"

Er appelliere jetzt an alle, mit hohem Tempo weiterzumachen, sagte Lauterbach. "Wir gehen in die zweite Runde. Es ist unser Ziel, die Booster-Kampagne über die nächsten Wochen mit so hoher Geschwindigkeit fortzusetzen, dass wir damit die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen der Omikron-Variante deutlich reduzieren können." Die in Deutschland laufende Booster-Kampagne sei wahrscheinlich die offensivste in ganz Europa. "Wir werden sie fortsetzen mit allen Mitteln."

Derzeit sind 61,4 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen COVID-19 geimpft. dass sind knapp 74 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bis zum 7. Januar sollte dieser Wert auf 80 Prozent gesteigert werden. Diese Zielmarke erscheint bis zum angesetzten Zeitpunkt aber nicht mehr erreichbar. Die 80-Prozent-Quote soll nun möglichst bis Ende Januar eingelöst werden.

Unvollständiges Bild der Corona-Lage

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete unterdessen binnen 24 Stunden 10.100 Corona-Neuinfektionen. Das sind 19.248 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 29.348 Positiv-Tests registriert wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank erneut im Vergleich zum Vortag. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 220,7 an - am Vortag hatte er 242,9 betragen.

Die aktuellen Zahlen von Deutschlands oberster Seuchenschutzbehörde sind wegen der Feiertage aber mit Vorsicht zu genießen. Das RKI weist darauf hin, dass während der Weihnachtstage und zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.

Omikron weiter auf dem Vormarsch

In seinem jüngsten Wochenbericht schreibt das RKI, dass die hochansteckende Omikron-Variante mittlerweile in allen Bundesländern angekommen ist. Auch wenn der überwiegende Anteil der Infektionen nach wie vor von der Delta-Variante des Coronavirus verursacht werde, sei es nur eine Frage der Zeit, bis Omikron die dominante Virusvariante auch in Deutschland sein werde.

Basketballhalle in Nürnberg vor Geisterspiel (am Donnerstag): Großveranstaltungen vor leeren RängenBild: Guener Santemiz/Eibner/picture alliance

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden Kontakte im privaten und öffentlichen Leben weiter eingeschränkt. Spätestens vom 28. Dezember an bleiben überall in Deutschland Diskotheken geschlossen, überregionale Großveranstaltungen finden vor leeren Rängen statt. Bei privaten Treffen soll generell eine Obergrenze von zehn Personen gelten - auch für Geimpfte und Genesene. Ausgenommen sind Kinder unter 14 Jahren. Einige Bundesländer haben die von Bund und Ländern beschlossenen verschärften Kontaktbeschränkungen bereits vorab umgesetzt.

qu/haz/fab/AR (rtr, dpa, afp)

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