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Politik

Malis Regierung kontrolliert wieder Norden

21. April 2017

Islamisten und Milizen haben Timbuktu und Menaka an die Regierung übergeben. Das berichtet ein von der EU gefördertes Radio in Mali. Die Regierung habe dort wieder die öffentliche Verwaltung übernommen.

Mali Armee
Regierungsmilizen in Mali.Bild: Getty Images/AFP

Der Radiosender "Studio Tamani" berichtet, damit seien die beiden letzten von Islamisten und lokalen Milizen kontrollierten Städte an die Regierung zurück gegeben worden. Damit sei ein Teil des Friedensabkommens von 2015 umgesetzt. Islamisten und lokale Milizen hatten 2012 den Norden des westafrikanischen Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

In den vergangenen Monaten waren in mehreren Städten bereits Regierungsposten wiederbesetzt worden. Aufgabe der Verwaltung wird es vor allem sein, die Präsidenten- und Parlamentswahlen zu organisieren, die im kommenden Jahr stattfinden sollen. Die Regierung hatte im Juni 2015 ein Friedensabkommen mit Aufständischen im Norden des Landes geschlossen. Trotzdem kommt es in der Region, in der auch Bundeswehrsoldaten stationiert sind, immer wieder zu Gewalt. Anfang der Woche starben bei einem Angriff fünf malische Soldaten bei einem Angriff mutmaßlicher Dschihadisten.

Mali: Größter Bundeswehr-Auslandseinsatz

Das westafrikanische Land steckt in einer schweren Krise seit dem Aufstand bewaffneter Tuareg-Gruppen und islamistischer Milizen 2012, die den Norden des Landes besetzten. Ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bamako stoppten französische Truppen 2013. Einige Monate später folgten die UN mit der Mali-Friedensmission Minusma. Sie umfasst derzeit rund 12.000 Soldaten, darunter bis zu 1.000 Deutsche. Minusma hat den Auftrag, das Land zu stabilisieren.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Bundesverteidigungsministerium erklärt, dass die extreme Hitze in Mali militärisches Gerät der Bundeswehr außer Gefecht gesetzt habe, darunter einen  Teil der Fahrzeuge. Die Truppe sei aber in der Lage, "alle Aufträge" der Vereinten Nationen in Mali zu erfüllen, so ein Ministeriumssprecher. Die Mission in Mali ist mittlerweile der größte Auslandseinsatz der Bundeswehr. Der UN-Einsatz gilt zudem als einer der gefährlichsten weltweit.

mas/kle (afp, epd, rtr)

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