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Politik

"Regierungen müssen Klimaversprechen halten"

12. November 2022

Selbst Unternehmen, deren Handeln Aktivisten als besonders klimaschädlich einstufen, wollen nun stärker auf die Bremse treten als ihre Regierungen - jedenfalls offiziell.

COP27 - Weltklimagipfel 2022
Internationale Konzerne appellieren an die Teilnehmer der COP27 im ägyptischen Scharm el Scheich (Archivbild)Bild: THAIER AL-SUDANI/REUTERS

200 große Unternehmen haben die Staaten auf dem Weltklimagipfel in Ägypten (COP27) dazu aufgerufen, ihre Versprechen zu halten. "Die Regierungen, allen voran die fortschrittlichsten Volkswirtschaften der Welt, müssen sich weiterhin verpflichten, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, und schnell handeln, um dies umzusetzen", heißt es in der Erklärung, die von großen internationalen Unternehmen wie Ikea, Microsoft, Nestlé, Unilever, Volvo und Bayer unterzeichnet wurde. Auch Firmen, denen Aktivisten besonders umweltschädliches Handeln vorwerfen, sowie Institutionen wie die Internationale Handelskammer haben sich dem Aufruf angeschlossen.

Es handele sich um eine "wichtige Initiative, die unterstreicht, dass wir die 1,5 Grad nicht als Ziel (...) betrachten sollten, sondern als eine Grenze für eine lebenswerte Welt", sagte die ehemalige irische Präsidentin Mary Robinson, Vorsitzende der von Nelson Mandela gegründeten Gruppe "The Elders", die sich für den Weltfrieden einsetzt. Jeder Zehntelgrad zähle.

"Verantwortung ernst nehmen"

Der Appell richte sich an die Regierungen auf der Weltklimakonferenz, "die ihre nationalen Ziele noch nicht erhöht haben, wie sie es in Glasgow versprochen hatten, und insbesondere an die G20, die sich nächste Woche in Bali treffen werden", erklärte Robinson. Die Regierungen müssten anfangen, ihre Verantwortung ernst zu nehmen", um die weltweiten Emissionen bis 2030 zu halbieren. In Glasgow hatte im vergangenen Jahr die Weltklimakonferenz stattgefunden.

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hat sich die internationale Staatengemeinschaft darauf verständigt, die Erderwärmung auf unter zwei und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Nach Überzeugung zahlreicher Experten reichen die bisher geplanten Maßnahmen hierfür nicht aus.

jj/kle (dpa, afp)