Deutschland verurteilt Folter in Ostukraine
19. März 2020In einem Bericht der Vereinten Nationen waren vergangene Woche erneut Belege für systematische Folter von Häftlingen in den Separatistengebieten in der Ostukraine aufgeführt worden. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung ist schockiert: "Ich verurteile diese Praxis auf das Schärfste. Die Vorwürfe müssten dringend und umfassend aufgeklärt werden", teilte Bärbel Kofler mit. Nachbarland Russland solle seinen Einfluss auf die Rebellen geltend machen, damit in der Region die grundlegenden Rechte gewahrt bleiben.
Schilderung von Scheinhinrichtungen
In dem UN-Bericht heißt es, 52 von 56 kürzlich von Separatisten freigelassene Ukrainer hätten von Folter berichtet. Geschildert wurden offenbar unterschiedliche Foltermethoden: darunter Stromstöße, Scheinhinrichtungen und sexuelle Gewalt. Zudem werfen die Vereinten Nationen dem ukrainischen Geheimdienst SBU vor, weiter illegale Gefängnisse in der umkämpften Region zu betreiben.
Seit 2014 kämpfen ukrainische Regierungstruppen in den Gebieten Donezk und Luhansk gegen von Russland unterstützte Separatisten. Rund 13.200 Menschen sind bereits getötet worden. Ein international vermittelter Friedensplan wurde bislang nur in Ansätzen umgesetzt.
pg/AR (dpa)