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Politik

Regierungsgegner stürmen Parlament in Ecuador

9. Oktober 2019

Seit einigen Tagen gilt im Land bereits der Ausnahmezustand. Doch das mindert nicht die Wut tausender Indigener, Kleinbauern und Studenten. Gewalt ist programmiert und der Präsident agiert hilflos.

Ecuador Proteste in Quito
Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei in Quito Bild: Reuters/I. Alvarado

Gerichte und das Parlament in Ecuadors Hauptstadt haben ihre Arbeit eingestellt, Schulen bleiben geschlossen. Etwa 10.000 Ureinwohner, unterstützt von anderen Regierungsgegnern, durchbrachen Polizeiabsperrungen in Quito. Einigen von ihnen gelang es, in das leere Parlamentsgebäude einzudringen.

Die Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas gegen die Menge vor. Es gab weitere Festnahmen. Insgesamt sollen mehr als 570 Demonstranten - zumindest vorübergehend - festgenommen worden sein.

Noch mehr Sicherheitskräfte sollen helfen, die Protestierenden im Zaum zu halten Bild: Reuters/I. Alvarado

Präsident Lenín Moreno, der aus Sicherheitsgründen den Regierungssitz in die Hafenstadt Guayaquil verlegt hat, verhängte nach dem Ausnahmezustand nun auch eine nächtliche Ausgangssperre. Sie bezieht sich auf Regionen um wichtige öffentliche Gebäude, wie aus dem entsprechenden Dekret hervorgeht.

In Guayaquil demonstrieren auch Anhänger von Präsident Moreno Bild: Reuters/S. Arcos

Die seit Tagen anhaltenden Massenproteste in dem südamerikanischen Land richten sich gegen das Sparpaket der Regierung, mit dem die seit Jahrzehnten geltenden Subventionen für Gas, Benzin und Diesel abgeschafft wurden. In der Folge sind die Treibstoffpreise drastisch gestiegen.

se/wa (ap, rtr, afp, dpa)