Regisseur Sidney Lumet ist tot
10. April 2011
Nach Angaben von Verwandten starb Sidney Lumet am Samstagmorgen (09.04.2011, Ortszeit) in seiner Wohnung im Stadtteil Manhattan an den Folgen einer Lymphknotenerkrankung.
Lumets Lebenswerk umfasst rund 50 Filme. Meist geht es um Themen wie Vorurteile, Verrat, Korruption oder soziale Probleme. Für den Meisterregisseur standen Hollywoodgrößen wie Marlon Brando, Katherine Hepburn, Al Pacino und Sean Connery vor der Kamera.
Seinen letzten Film "Tödliche Entscheidung - Before the Devil Knows You're Dead" drehte er erst im Jahr 2007. Der Streifen wurde von der Kritik begeistert gefeiert.
Nicht nur Unterhaltung
"Filme sollen zwar unterhalten, aber ich glaube an die Art von Film, die einen Schritt weiter geht", hatte der Hollywood-Titan einmal gesagt. "Er soll Zuschauer anregen, verschiedene Facetten seines eigenen Gewissens genau zu betrachten, sich Gedanken zu machen und die Gehirnflüsse zu stimulieren."
Der am 25. Juni 1924 in Philadelphia geborene Sohn eines polnischen Schauspielers stand schon als Kind zusammen mit seinem Vater auf der Bühne des Yiddish Art Theaters in New York. Sein Broadway-Debüt feierte er mit elf Jahren in der Rolle eines Straßenjungen. Es folgten zahlreiche weitere Auftritte auf dem Broadway.
Düstere Thriller
Seine ersten Sporen als Regisseur verdiente sich Lumet in den 50er Jahren mit einigen Episoden der US-Serie "Danger". Bei seinen Spielfilmen handelt es sich oft um makellos inszenierte Thriller. Die Geschichten sind meist komplex und düster.
Zu Lumets Meisterwerken zählen unter anderem das Justizdrama "Die zwölf Geschworenen" (1957) mit Henry Fonda, "Serpico" (1973), "Hundstage" (1975) mit Al Pacino, "Network" (1976) und "Nacht über Manhattan" (1997). Nach fünf Oscar-Nominierungen als bester Regisseur erhielt er 2005 den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
Ein Wunsch, den er gerne noch verwirklichen wollte, war es, einen Film mit Julia Roberts zu drehen. Dieser Traum bleibt nun unerfüllt.
Autor: Thomas Grimmer (dpa, dapd, afp)
Redaktion: Walter Lausch