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Reisen ins Ungewisse

28. August 2009

Weltentdecker, Abenteurer und Eigenbrötler - Selten hat ein Forscher die Fantasie der Nachwelt so beflügelt wie James Cook. Eine Ausstellung zeigt jetzt mehr als 500 Schätze, die der Brite von seinen Reisen mitbrachte.

William Hodges, Kriegskanus in Otaheite, Tahiti, 1777, © National Maritime Museum, Greenwich, London, Ministry of Defence Art Collection (AP Photo)
Weltumseglung mit Cook

Er segelte nicht ins Paradies, sondern in die große Ungewissheit. Als der Brite James Cook in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu seinen drei Entdeckungsreisen in den Pazifik aufbrach, war noch ein Drittel des Globus von weißen Flecken bedeckt. Der Weltumsegler rückte die ferne Südsee in den Blickpunkt der Europäer, indem er Schätze mitbrachte und Karten von der Inselwelt zeichnete. Seine Reisen beeinflussten Kunst und Literatur und regten die Fantasie der Menschen an.

Masken, Götterbilder, Schnitzerien, Gemälde und Seekarten sammelte Cook. Über 500 dieser Südsee-Schätze sind vom 28. August bis zum 28. Februar in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen. Die Ausstellung führt den Besucher durch die Inseln und Kontinente, auf denen der Brite unterwegs war und kann anhand der drei Reiserouten Cooks auf Entdeckungsreise gehen.

Kriegsgott aus HawaiiBild: Ethnologische Sammlung der Universität Göttingen

Fürsorglicher Entdecker

Ein Höhepunkt der Schau ist eine gut erhaltene Darstellung des hawaiianischen Kriegsgottes Kuailimoku. Die Plastik mit verzerrtem Mund aus Hundezähnen ist besetzt mit gelb- und rotschillernden Federn längst ausgestorbener Südseevögel. Aber es finden sich auch Alltagsgegenstände von den Schiffen des Entdeckers, etwa die Bibel, die Cook immer mit sich führte, oder ein Brühwürfel. Denn Cook sorgte als einer der ersten Kapitäne dafür, dass die Mannschaft mit ausreichend Obst und Gemüse versorgt wurde.

Welchen Einfluss seine Reisen auf die Nachwelt haben würden, konnte Cook nur ahnen. Aber er war sich bewusst, dass die Entdecker - und mit ihnen die nachfolgenden europäischen Kolonisatoren und Missionare - die Lebensweise der Pazifikbewohner verändern würden. "Wir bringen ihnen Bedürfnisse und womöglich Krankheiten", schrieb er, "die sie zuvor nicht gekannt und die ausschließlich dazu angetan sind, die glückselige Ruhe zu stören, deren sie und ihre Vorväter sich erfreuten."

(sd/cp/kna)