Rekord-Jagd
17. Juli 2007Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist zum Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit der Gründung des Kartells 1960 geklettert. Nach Angaben des OPEC-Sekretariats vom Dienstag (17.7.2007) kostete ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten der Organisation 72,83 Dollar. Das waren 34 Cent mehr als am vergangenen Freitag. Damit kostete das Barrel im Korbpreis auch 15 Cent mehr als beim letzten Rekordstand von 72,68 Dollar am 8. August 2006.
Eine Reihe von Faktoren spricht nach Einschätzung von Beobachtern für weiter steigende Rohölpreise. Dies seien mögliche Engpässe bei den US-Benzinlagerbeständen, Instandhaltungsarbeiten bei Nordseeraffinerien und weltpolitische Spannungen. Das nächste Signal, dass die Preise merklich nach oben treiben könnte, seien mögliche tropische Wirbelstürme in den USA, sagten Händler. Jede Korrektur beim Ölpreis nach untern dürfte kurzlebig sein, da der Markt weiter nach oben gerichtet sei, sagte Energie-Analyst Edward Meir von der Man Group.
OPEC hält an Lieferbeschränkungen fest
Die OPEC-Minister hatten zudem am Montag Beschränkungen der Liefermengen bestätigt, obwohl sie für das vierte Quartal mit einer wachsenden Nachfrage um 100.000 Barrel auf 31,1 Millionen Barrel täglich rechnen.
Im Gegensatz dazu ist der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent am Dienstag deutlich unter seine jüngsten Höchststände gefallen. Der Preis für ein Barrel zur September-Auslieferung sank im Vergleich zum Vortagesschluss um zehn Cent auf 76,19 US-Dollar. Am Montag war das Brent-Öl nur knapp unter seinem Rekordstand aus dem vergangenen Sommer von 78,56 Barrel geblieben. Gewinnmitnahmen seien für die Kursverluste verantwortlich, sagten Händler.
Auch Dow Jones so hoch wie nie
Der neue Ölpreisrekord wir begleitet von einem neuen historischen Höchststand des Dow Jones Index. Am Dienstag hat er erstmals in der Geschichte die Marke von 14.000 Punkten überschritten. Auftrieb erhielt der New Yorker Aktienmarkt von relativ günstigen Inflationszahlen und guten Unternehmensmeldungen. Der bekannteste Börsenindex der Welt hat damit lediglich 57 Handelstage benötigt, um die Spanne von 13.000 auf 14.000 Punkte zu überwinden.
Nach der Rekordjagd der vergangenen Tage hat der Deutsche Aktienindex (DAX) am Dienstag eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Der überraschend starke Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen und der hohe Ölpreis dämpften nach Händlerangaben die Stimmung am Aktienmarkt zusätzlich. Der DAX verlor bis zum Mittag 1,11 Prozent auf 8.015,36 Punkte. (rri)