1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rekord-Kurssturz bei Renault

14. Januar 2016

Eine Razzia der französischen Behörden hat dem Autohersteller Renault den größten Kurssturz der Firmengeschichte eingebrockt.Auch die Werte von Mitbewerber PSA Peugeot Citroën sackten stark ab.

Renault
Bild: picture-alliance/dpa

Die Aktien des französischen Autobauers Renault fielen zeitweise um knapp 23 Prozent auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief von 67 Euro. Damit büßte das Unternehmen binnen eines Tages rund fünf Milliarden Euro an Börsenwert ein. Das entspricht in etwa 370.000 Neuwagen des Modells Clio.

Auslöser der Verkaufswelle war Händlern zufolge ein Bericht der Nachrichtenagentur AFP, demzufolge Geschäftsräume des Unternehmens im Nachklang des VW-Abgasskandals vergangene Woche durchsucht wurden. Florent Grimaldi, ein Vertreter der französischen Gewerkschaft CTG bestätigte den Bericht über die Razzia. "Das Management hat zwar nicht bestätigt, dass es sich um die Stickoxid-Emissionen dreht. Betrachtet man aber die durchsuchten Geschäftsbereiche, könnte da ein Zusammenhang bestehen." Die Ermittler sollen im Auftrag der Antibetrugs- und Wettbewerbsbehörde DGCCRF des Wirtschaftsministeriums gehandelt haben. Eine Bestätigung dafür gebe es aber nicht. Renault wollte auf Nachfrage zunächst keinen Kommentar abgeben.

Im Sog des Renault-Kurssturzes bauten die anderen europäischen Autobauer ihre Kursverluste aus. Volkswagen verlor 5,3 Prozent, BMW und Daimler büßten bis zu 5,6 Prozent ein. Fiat rutschte um bis zu elf Prozent ab - hier spielte auch ein Bericht über eine Klage in den USA eine Rolle. Der Fachzeitschrift "Automotive News" zufolge werfen zwei Händler dem Konzern die Manipulation von Absatzzahlen vor.

zdh/ul (afp, dpa)