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Rekorderträge aus Opium-Produktion

13. Januar 2012

Die Erträge aus der illegalen Opium-Produktion in Afghanistan haben sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Das kommt vor allem den radikalislamischen Taliban zugute.

Afghanen bei der Mohnernte (Foto: AP)
Afghanen bei der MohnernteBild: AP

Mit 1,1 Milliarden Euro sind die Einnahmen aus der Herstellung von Opium 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 133 Prozent gestiegen und haben sich damit mehr als verdoppelt, wie aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervorgeht. Der Betrag mache ein Zehntel des afghanischen Bruttoinlandsprodukts aus.

2010 hatte eine Pflanzenkrankheit den Angaben zufolge einen Großteil der Opiumernte vernichtet, wodurch der Preis gestiegen war. Die Ernte des vergangenen Jahres habe wieder auf dem Niveau von 2009 gelegen.

Afghanistan ist mit einem Marktanteil von 90 Prozent der weltgrößte Produzent von Opium, dem Rohmaterial für die Droge Heroin. Die Taliban nutzen die Erträge zum Kauf von Waffen und Ausrüstung.

Verdienst elfmal so hoch wie mit Weizen

Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zeigte sich besorgt über den Preisanstieg, den 59 Prozent der Bauern als wichtigsten Grund für den Anbau von Schlafmohn angegeben hätten. Hätten Bauern mit Opium 2010 noch sechsmal mehr verdient als mit dem Anbau von Weizen, habe das Verhältnis im vergangenen Jahr bei elf zu eins gelegen.

Ein Kilogramm getrocknete Opiummasse habe Bauern im vergangenen Jahr 241 US-Dollar eingebracht. Dies sei 43 Prozent mehr gewesen als im Vorjahr.


gri/sti (dapd, dpa)