Das Auktionshaus Christie's hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 4,54 Milliarden britischen Pfund erzielt. Das sind rund 5,5 Milliarden Euro. Es ist der größte Umsatz in der Geschichte des Kunstmarkts.
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Der Umsatz sei im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gestiegen, gab das Auktionshaus am Mittwoch (22.01.2014) bekannt. Christie's-Vorstandschef Steven P. Murphy erklärt das damit, dass es weltweit ein wachsendes Interesse an Kunst gebe. Durch die Online-Auktionen sei es darüber hinaus noch einfacher geworden, Käufer und Verkäufer zusammenzuführen.
142,4 Millionen Dollar für ein Kunstwerk
Im vergangenen Jahr versteigerte Christie's ein Kunstwerk zu einer Rekord-Summe, die noch nie zuvor auf einer Auktion für ein Kunstwerk bezahlt wurde. 142,4 Millionen Dollar (rund 106 Millionen Euro) war das Triptychon "Three Studies of Lucian Freud" von Francis Bacon der amerikanischen Milliardärin Elaine P. Wynn aus Las Vegas wert. Neue Märkte hat Christie's 2013 in China und Indien erobert. Dort fanden im vergangenen Jahr zum ersten Mal Christie's-Auktionen statt.
rey/dö (dpa/New York Times)
Rekordverdächtige Kunstwerke
Und wieder ein Auktions-Rekord! Die Preise für Kunstwerke steigen weiter an. Die Käufer bieten für das, was ihnen gefällt - und hoffen auf eine sichere Geldanlage. Die teuersten Werke und Künstler im Überblick.
Bild: AP
Spitzenpreis für einen Picasso
Ein Gemälde von Pablo Picasso hat bei einer Kunstauktion in New York alle bisherigen Preisrekorde gebrochen: Für mehr als 179 Millionen Dollar (etwa 160 Millionen Euro) wechselte das Bild "Die Frauen von Algier" des spanischen Malers den Besitzer. Damit ist Picasso vier Mal unter den Top Ten der Kunstwerke mit den höchsten Auktionserlösen vertreten. Ein Überblick über die teuersten Kunstwerke.
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Die teuerste Skulptur
Auch eine Arbeit des Schweizer Bildhauers Alberto Giacometti hat einen Auktionsrekord gebrochen. Nachdem Giacomettis "Schreitender Mann I" vor fünf Jahren für mehr als 100 Millionen Dollar verkauft wurde, kostete sein berühmter "Zeigender Mann" (Foto) bei der aktuellen Christie's-Auktion in New York 141,3 Millionen Dollar: Platz 3 der teuersten Kunstwerke.
Der "Schreitende Mann I" (Foto) von Alberto Giacometti wurde vom "Zeigenden Mann" überholt. "Man bietet gegen den Markt, und der Meistbietende erhält den Zuschlag. Der Preis des Kunstwerkes wird vom Markt getragen", erklärt Auktionator Arnold, der das Werk vor fünf Jahren versteigerte. "Kunst ist ein Wirtschaftsfaktor wie Mode und folgt dem kapitalistischen Modell von Angebot und Nachfrage."
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Das bislang teuerste Gemälde
"Drei Studien von Lucian Freud" von Francis Bacon war bis zum 11. Mai 2015 das teuerste Gemälde, das jemals unter den Hammer kam. Für 142,4 Millionen US-Dollar ersteigerte ein Unbekannter 2013 die drei Porträts von Bacons Malerkollegen Lucian Freud. Nun rangiert es auf Platz zwei.
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Kunst als sichere Geldanlage
Im Mai 2012 wurde das Gemälde "Der Schrei" von Edvard Munch für 119,9 Millionen Dollar versteigert: Top Vier der teuersten Kunst. Wieso zahlen Menschen so viel Geld? "Kunst ist mobil, Kunst gefällt. Und bei berühmten Künstlern überzeugt auch die Hoffnung auf finanzielle Stabilität oder sogar Wertsteigerung", erklärt Karl Arnold, Inhaber des Auktionshauses Arnold in Frankfurt.
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106,5 Millionen Dollar für eine nackte Dame
Pablo Picasso malte das Gemälde "Akt mit grünen Blättern und Büste" an einem einzigen Tag im Jahr 1932. Würde er noch leben, hätte er einen Millionen-Stundensatz kassiert.106,5 Millionen Dollar zahlte 2010 ein unbekannter Telefonbieter für das Gemälde, auf dem die Geliebte Picassos zu sehen ist: aktuell Platz fünf der teuersten Kunstwerke.
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Schrill, groß, teuer
Der "Balloon Dog" von Jeff Koons ist das teuerste Kunstwerk eines lebenden Künstlers: Bei einer Auktion im November 2013 brachte der stählerne Hund in der orangenen Version 58,4 Millionen Dollar ein. In die Top Ten schafft er es damit nicht. Er erinnert an aus Luftballons geknotete Tiere. Koons liebt Werke, die wie überdimensionale Spielzeuge oder verchromte Alltagsgegenstände aussehen.
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37 Millionen Dollar für "Domplatz, Mailand"
Bevor Jeff Koons "Balloon Dog" versteigert wurde, galt der Deutsche Gerhard Richter als teuerster lebender Künstler. Er selbst hält allerdings nicht viel von den Millionenpreisen, die für Kunst bezahlt werden. "Da besteht doch ein völliges Missverhältnis zwischen dem Wert und der Relevanz von Kunst und diesen wahnwitzigen Preisen, die dafür gezahlt werden", so Richter in einem Spiegel-Interview.
Bild: picture-alliance/dpa
Der reichste Künstler der Welt
Er verdient Millionen: Damien Hirst ist nicht nur reich, sondern auch umstritten. Bekannt wurde der britische Künstler durch seine provozierenden Plastiken, die sich mit den Themen Tod, Leben, Religion oder Konsumkultur auseinandersetzen. Seine berühmtesten Werke sind ein in Formaldehyd eingelegter Hai (Foto) sowie ein diamantbesetzter Totenschädel mit dem Titel "For the Love of God".
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Das teuerste Kartenspiel der Welt
"Privatkäufe sind nicht nachvollziehbar. Bei Auktionen hingegen können mehrere Menschen den Kauf bezeugen", so Arnold. Auch der Preis von 259 Millionen Dollar, der für Paul Cézannes "Die Kartenspieler" bezahlt wurde, ist nicht belegt, wäre allerdings mit Abstand ein Rekordwert für ein Gemälde. "Bei nicht transparenten Privatkäufen können Steuern hinterzogen werden", gibt der Auktionär zu bedenken.
Bild: picture alliance/akg-images
Millionen für privat verkaufte Gemälde
"Adele Bloch-Bauer I" von Gustav Klimt (Bild) wurde 2006 für 135 Millionen Dollar privat verkauft. Im Gegensatz zu "Die Kartenspieler" von Cézanne gilt dieser Kauf als gesichert. Willem de Koonings "Woman III" gehört mit seinen 137,5 Millionen Dollar ebenfalls zu den teuersten Privatkäufen. Noch mehr war "No. 5" von Jackson Pollock einem unbekannten Käufer wert: Er zahlte 140 Millionen Dollar.