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Renault ruft 15.000 Autos zurück

19. Januar 2016

Bei einer Stichprobe in Frankreich hatten Diesel-Modelle von Renault die geltenden Normen für CO2 und Stickoxid überschritten. Hinweise auf Betrug gibt es nicht. Der französische Autobauer reagiert mit Nachbesserung.

Renault
Bild: picture-alliance/dpa

Im Verfahren um überschrittene Abgasnormen will der französische Autobauer Renault 15.000 Fahrzeuge zurückrufen. Die Autos sollten neu eingestellt werden, sagte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal am Dienstag dem französischen Sender RTL. "Die Tests waren nicht ausreichend, das muss unter realen Fahrbedingungen gemacht werden", so Royal. Dabei solle die korrekte Funktion von Filtersystemen auch bei sehr niedrigen und sehr hohen Temperaturen sichergestellt werden. Unter diesen Bedingungen habe es Probleme gegeben.

Frankreich hatte nach dem Bekanntwerden des VW-Abgas-Skandals die Untersuchung von 100 Fahrzeugen verschiedener Marken angeordnet. Die Prüfungen dauern derzeit noch an. Royal wies darauf hin, dass Autos einiger Marken die zulässigen Werte überschritten hätten, nannte aber neben Renault keine weiteren Hersteller.

Seit dem Europas Branchenprimus Volkswagen im September 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben hatte, Stickstoffwerte bei Diesel-Autos geschönt zu haben, steht auch die Konkurrenz unter Beobachtung. Bei Renault hatte Ministerin Royal einen Betrug mit manipulierter Software allerdings ausgeschlossen.

Grenzwerte überschritten

Auch bei Renault geht es um Autos mit Dieselmotoren, die bei Stichproben die Normen für CO2 und Stickoxid überschritten haben. "Unter den Testbedingungen des Genehmigungsverfahrens erfüllen unsere Fahrzeuge die Abgasnormen", sagte Renault-Verkaufschef Thierry Koskas noch am Montag. Bei den Emissionen im realen Straßenverkehr gebe es aber Unterschiede. Die Umweltministerin betonte nun, der Autokonzern arbeite mit den Behörden zusammen.

In der vergangenen Woche waren Ermittler bei Renault zu Razzien wegen mutmaßlicher Manipulationen bei den Abgaswerten angerückt. Allerdings ergaben sich keine Hinweise auf Betrügereien. Der Wert der Renault-Aktien war dennoch eingebrochen. Am Donnerstag verlor die Aktie zwischenzeitlich 23 Prozent. Auch am Montag gingen die Verluste weiter. Der Börsenwert des Auto-Konzerns schrumpfte an drei Handelstagen schließlich um rund drei Milliarden Euro.

Absatzrekord

"Renault hat nicht betrogen", betonte Verkaufschef Koskas am Montag gleich mehrmals. Der Konzern werde in den kommenden Wochen einen Plan vorlegen, wie die Abgaswerte der eigenen Modelle verbessert werden könne.

Renault hat 2015 dank neuer Modelle 2,8 Millionen Autos und Transporter ausgeliefert - so viel wie niemals zuvor. Mit einem Plus von 3,3 Prozent wuchs Renault mehr als doppelt so stark wie der weltweite Automarkt, der ein Plus von 1,6 Prozent verzeichnete. Auch in Europa bauten die Franzosen ihren Marktanteil aus. Der Absatz stieg hier 2015 um 10,2 Prozent.

ar/iw (afp, rtr, dpa)

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