Lernen am Limit - Kinder in der Krise
Jeden Morgen setzt sich Catharina, 14 Jahre alt, an den Esstisch und versucht, Latein, Mathe oder Englisch zu pauken. Neben ihr: der kleine Bruder Philipp, 10 Jahre alt. Auch er muss lernen - und spannt Catharina dabei gern als Hilfslehrerin ein. Wie soll man sich da konzentrieren? Die alleinerziehende Mutter der beiden kann nicht helfen: Sie ist Ärztin und muss arbeiten gehen.
Anna hat es da einfacher. Sie ist 16 Jahre alt und hält den Lockdown für die beste Lernzeit ihres Lebens. Endlich kann man sich konzentrieren, endlich in Ruhe arbeiten. Leandro, 14 Jahre alt, kann das nicht nachvollziehen. Er fühlt sich von dem riesigen Berg an Aufgaben vollkommen überfordert. Was als erstes anpacken? Wie dabei vorgehen? Die Struktur und Anleitung, die er vor dem Lockdown tagtäglich im Präsenzunterricht bekam, kann er sich nicht selbst geben. Oft schafft er es morgens kaum aus dem Bett - offenkundiges Zeichen einer beginnenden Depression.
Axel Rowohlt hat Catharina, Philipp, Anna und Leandro besucht und auch mit dem Schülersprecher Felix geredet. Er hat unter Berliner Schülern eine Umfrage durchgeführt - mit erschreckendem Ergebnis.