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MedienGlobal

Reporter ohne Grenzen: 2024 mehr als 50 Journalisten getötet

12. Dezember 2024

Damit ist die Zahl der weltweiten Todesfälle von Journalisten weiter deutlich gestiegen. Allein 18 Kolleginnen und Kollegen starben laut dem neuen RSF-Bericht im Gazastreifen und im Libanon.

Die libanesische Journalistin Ghida Jbeili steht mit traurigem Gesicht vor Haustrümmern in Tayouneh, einem Viertel der Hauptstadt Beirut
Arbeit unter Lebensgefahr: die libanesische Journalistin Ghida Jbeili Anfang Dezember vor Haustrümmern in Tayouneh, einem Viertel der Hauptstadt Beirut Bild: ELIE BEKHAZI/ABAAD/AFP

In diesem Jahr sind laut der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) weltweit 54 Medienschaffende bei ihrer Arbeit getötet worden. Wie es im neuen Jahresbericht der Organisation heißt, starben bis zum 1. Dezember allein 16 Journalisten im Gazastreifen und zwei Medienvertreter im Libanon.

Die palästinensischen Gebiete seien das "gefährlichste" Territorium für Journalisten, dort habe es "in den vergangenen fünf Jahren mehr Todesopfer als in jedem anderen Land" gegeben, erklärte RSF weiter. Ihren Angaben zufolge wurden seit Beginn des Israel-Hamas-Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023 "mehr als 145" Medienvertreter getötet. Die Organisation reichte bereits vier Klagen beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag wegen "Kriegsverbrechen der israelischen Armee an Journalisten" ein.

Arbeit unter Lebensgefahr: Ein Reporter interviewt Mitte November Bewohner der libanesischen Stadt Tyros nach einem israelischen Luftschlag Bild: COURTNEY BONNEAU/Middle East Images/AFP/Getty Images

Laut Reporter ohne Grenzen gehören zu den weltweit gefährlichsten Orten für Medienschaffende auch Pakistan mit sieben Toten in diesem Jahr sowie Bangladesch und Mexiko mit jeweils fünf verzeichneten Todesfällen. Die Gesamtzahl der Fälle hat sich dem Bericht zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht: 2023 lag die Zahl der getöteten Journalisten bei 45.

Weltweit 550 Journalisten inhaftiert

Dem Jahresbericht zufolge wurden in diesem Jahr zudem weltweit 550 Journalisten inhaftiert, die meisten von ihnen in China, Myanmar, Belarus und Israel. 55 Medienvertreter werden aktuell als Geiseln gehalten, 95 Journalisten gelten als vermisst.

Evan Gershkovich (l.), Alsu Kurmasheva (r.) und andere aus russischer Geiselhaft befreite US-Amerikaner am 1. August 2024 auf dem Flug in die Heimat Bild: U.S. Government/REUTERS

Positiv merkte RSF den Gefangenenaustausch zwischen Russland, Deutschland und den USA an, über den die beiden in Russland inhaftierten Medienschaffenden Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva freikamen, sowie die Freilassung von Julian Assange.

Reporter ohne Grenzen veröffentlicht seit 1995 eine Jahresbilanz zur Pressefreiheit, in der die schwersten Übergriffe auf Medienschaffende und die Pressefreiheit dokumentiert werden. Aufgenommen werden nur die Fälle, die die Organisation nachprüfen konnte, weswegen die tatsächlichen Zahlen weitaus höher sein können.

sti/pg/se (afp, dpa, kna)

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