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Reporter-Tagebuch: Tansania

31. März 2010

Sascha Quaiser konnte in Tansania zwar nur langsam filmen, aber immerhin blieb alles trocken.

Kamermann und Assistent (Foto: DW / Sascha Quaiser)
Immer brennt es irgendwo - das TV-Team bei der Arbeit.Bild: Sascha Quaiser

Eigentlich wollte ich alle Termine absagen. Tansania im März: verrückt. Es kann ja schließlich kein Zufall sein, dass im Internet und in den Reiseführern fast schon davor gewarnt wird, in diesem Monat einzureisen.

„Bloß nicht! - Regenzeit!“

Es geht nicht darum, dass ein Tourist wegen Regens keine Safari machen kann. Das Problem wäre harmlos. Nein, vielmehr entstehen erhebliche Kosten, wenn ein Drehtag wegen Dauerregens buchstäblich ins Wasser fällt.
Wir wollen zeigen, wie die Bergvölker den Wald schützen. Wie sie ihr Umweltbewusstsein in den vergangenen Jahren geschärft haben.

Die Uluguru Mountains bei Morogoro. Rund drei Stunden von Dar es Salaam entfernt. Hier fällt viel Regen, der Ackerbau lohnt sich.Bild: Sascha Quaiser

Letztlich fahren wir doch und werden für diesen Mut vom Wettergott belohnt. Nur Sonnenschein in den Uluguru Mountains, dabei gehören sie zu den regenreichsten Gebieten überhaupt. Aber schon kleine Pfützen lassen uns manchmal verzweifeln. Denn sie machen die Bergstraßen fast schon unpassierbar. Die Erde ist aufgeweicht, die Räder drehen durch.

Stundenlange Diskussionsrunde


Am ersten Drehtag werden meine Reporternerven arg strapaziert. Das „Protokoll“ spielt in Afrika eine große Rolle, sagt man mir. Das heißt: zwei Dutzend Leute stellen sich zunächst in einer zweieinhalbstündigen Diskussionsrunde vor. Sie alle haben irgendwie irgendetwas mit dem Waldschutzprojekt zu tun. So ganz blicke ich nicht durch, wer für was zuständig ist. Klar ist aber: fast alle wollen mit, begleiten uns in die Berge.

Zunächst fährt unsere große Gruppe zur Vize-Chefin des Distrikts. Wir benötigen eineinhalb Stunden mit dem Auto, machen unsere fünfminütige Aufwartung und erklären, was wir vorhaben. Dann fahren wir wieder über endlos lange Ruckelpisten zu den Bergdörfern. Bis die erste Aufnahme im Kasten ist, vergeht also sehr, sehr viel Zeit.

Doch dann läuft alles wunderbar. Die Projektleiter haben einen minutiös ausgearbeiteten Zeitplan vorgelegt. Den können wir aber öfter mal nicht einhalten. Schließlich passiert in den Bergen immer wieder was spannendes, dass wir filmen wollen. Brände zum Beispiel.

Fertig werden wir aber doch nach Plan, als eingespieltes Team in den afrikanischen Bergen, in einer erstaunlich trockenen Regenzeit.

Autor: Sascha Quaiser
Redaktion: Klaus Esterluß