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Politik

Missbrauchsvorwürfe gegen US-Republikaner

10. November 2017

Der ultrakonservative Kandidat für den US-Senat, Roy Moore, wird beschuldigt, im Jahr 1979 ein 14-jähriges Mädchen unsittlich angefasst zu haben. Moore gilt als Vertreter der religiösen Rechten.

Roy Moore
Bild: picture alliance/AP Photo/B. Anderson

Die heute 53-jährige Leigh Corfman schildert in einem Bericht der "Washington Post", wie Moore (Artikelbild) damals sexuellen Kontakt zu ihr aufgenommen habe, zu dem sie sich nicht bereit gefühlt habe. Moore wies die Anschuldigungen zurück.

Moore, heute ein verheirateter Vater von vier Kindern, nannte die Anschuldigungen in einem Statement "komplett falsch" und eine "verzweifelte politische Attacke" im Wahlkampf.

32-Jähriger trifft 14-Jährige

Die von der Frau geschilderten Kontakte zu Moore sollen stattgefunden haben, als dieser als 32-jähriger Staatsanwalt in Alabama am Anfang seiner Laufbahn stand. Bei ihrem zweiten Treffen habe Moore sie und sich selbst entkleidet, sagte Corfman. Er habe sie an ihrem BH und ihrer Unterhose befingert und ihre Hand an seine Unterhose führen wollen. Sie habe ihm daraufhin ihre Hand entrissen. Moore habe sie dann auf ihren Wunsch hin nach Hause gefahren.

Sie sei damals "nicht so weit gewesen", sich auf derartige sexuelle Handlungen einzulassen, schilderte Corfman anschaulich ihre Empfindungen. "Ich hatte nie meine Hand auf den Penis eines Mannes gelegt, schon gar nicht einen erigierten."

Sollten Corfmans Schilderungen zutreffen, dann hätte sich Moore damals strafbar gemacht. Die Altersgrenze für einvernehmlichen Sex mit Minderjährigen lag in Alabama seinerzeit - wie noch heute - bei 16 Jahren. Allerdings verjähren Delikte dieser Art nach drei Jahren.

Trump Gegner

Der 70-jährige ehemalige Richter ist ein Vertreter der religiösen Rechten und tritt im Dezember bei einer Nachwahl zum Senat an. Dabei geht es um ein Mandat, das früher dem heutigen Justizminister Jeff Sessions gehörte und durch dessen Wechsel in die Regierung frei wurde.

In Vorwahlen der Republikaner im Südstaat Alabama zur Bestimmung des Senatskandidaten hatte sich Moore Ende September gegen den innerparteilichen Konkurrenten Luther Strange durchgesetzt, der von Präsident Donald Trump unterstützt worden war. Im Dezember tritt Moore nun bei der Nachwahl gegen den Demokraten Doug Jones an.

Schon vor seinem Sieg in den Vorwahlen, mit dem er Trump eine Schlappe bereitete, hatte Moore internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen - mit rebellischen Aktionen als Richter, für die er von erzkonservativen Kreisen gefeiert wurde.

Aus dem Amt verbannt

Zwei Mal wurde Moore von seinem Posten am Obersten Gericht von Alabama verbannt: das erste Mal, weil er sich geweigert hatte, ein Monument für die alttestamentarischen Zehn Gebote aus einem Justizgebäude zu entfernen; das zweite Mal, weil er sich über ein Urteil zur Homo-Ehe des Obersten Gerichts in Washington hinwegsetzte.

cgn/djo (afp, ap, rtre)

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