Auch wenn es nicht überall so aussieht: Die Ressource Wasser ist knapp. Mensch, Tier und Natur steht das Wasser bis zum Hals. Klingt komisch? Ein Überblick über deutsche Redensarten.
Anzeige
Deutsche Redensarten rund ums Wasser
Dem einen steht das Wasser bis zum Hals, andere können kein Wässerchen trüben. Was bedeuten die beliebten deutschen Redensarten?
Bild: Fotolia/Joshua Rainey
Mit allen Wassern gewaschen
Gewieft, nicht so leicht übers Ohr zu hauen, pfiffig und gewitzt und vielleicht sogar etwas durchtrieben: So beschreibt man einen Menschen, der "mit allen Wassern gewaschen" ist. Das Wort Wasser kann man da wörtlich nehmen, denn die Redewendung stammt aus der Seefahrt: Wer die Weltmeere bereist hatte, war reich an Erfahrung.
Bild: imago/StockTrek Images/E. Daniels
Nicht das Wasser reichen können
Ein Hund, der surft: Das soll ihm mal einer nachmachen! Wer einem nicht das Wasser reichen kann, kann etwas nicht so gut wie jemand anderes. Die Redensart reicht bis ins Mittelalter zurück. Diener am Hofe reichten ihren Herrschaften nach dem Essen Schalen mit Wasser zum Reinigen der Finger. Auch da gab es eine Rangordnung, das stand nicht jedem Diener zu.
Bild: Mark Ralstron/Getty Images/AFP
Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht
Wer in Schwierigkeiten steckt - und gemeint sind bei dieser gängigen deutschen Redewendung meist finanzielle Probleme, also Schulden - dem "steht das Wasser bis zum Hals". Keine angenehme Situation, man will ja nicht untergehen!
Bild: Janet Murikira/dpa/picture alliance
Kein Wässerchen trüben können
Die personifizierte Unschuld: Menschen - und Tiere! -, die ganz harmlos tun, obwohl sie es faustdick hinter den Ohren haben. Es scheint so, als könnten sie "kein Wässerchen trüben". Die Redewendung geht laut manchen Erklärungen auf eine Fabel des griechischen Dichters Äsop aus der Antike zurück, in der ein Wolf einem (unschuldigen) Lamm unterstellt, es habe sein Trinkwasser verunreinigt.
Wer umgangssprachlich "nah am Wasser gebaut ist", besitzt deswegen noch lange keine Immobilie an einem See oder Fluss. Aber so nah, wie sich ein Haus am Ufer befinden kann, so nah sind manche Menschen den Tränen: Sie weinen einfach sehr schnell.
Früher konnten es sich viele nicht leisten, mit Fleischbrühe oder gar mit Wein zu kochen. Sie nahmen ganz normales Wasser. Wenn man meint, andere könnten etwas besser oder seien etwas besonderes, beruhigt uns der Volksmund mit der Redensart: "Andere kochen auch nur mit Wasser." Schließlich benutzt auch der Sterne-Gastronom wie jeder andere auch einfach nur Wasser zum Kartoffelkochen.
Bild: Imago Images/G. Czepluch
Ins kalte Wasser springen
Wer sich etwas traut oder sich überwinden muss, eine unbekannte Aufgabe anzugehen, springt sprichwörtlich ins kalte - eventuell schockierend unangenehme - Wasser. Am besten überwindet man sich selbst zu diesem Schritt: Denn wer den Sprung ins kalte Wasser nicht wagt, wird manchmal von anderen ins kalte Wasser geworfen.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch
7 Bilder1 | 7
Am 22. März ist der Weltwassertag - wie jedes Jahr seit 1993. Es ist einer der vielen internationalen Tage der Vereinten Nationen, die mal der Brailleschrift oder der Poesie, mal der Biene oder dem Wald gedenken - immer mit dem Anspruch, wichtige Themen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Der Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto "Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz".
"In manchen Erdteilen dramatische Übernutzung und Verschmutzung, in anderen Regionen wie Afrika eine viel zu geringe Nutzung", heißt es im Weltwasserbericht 2022 der Vereinten Nationen zum Grundwasser. Grund dafür seien Wissens- und Regulierungslücken. In Deutschland würden die Grenzwerte für Nitrat im Grundwasser an jeder sechsten Messstelle überschritten.
Aber Wasser ist nicht nur lebenswichtig, das kühle Nass ist auch Teil deutscher Redensarten. Klicken Sie sich für unterhaltsame Redewendungen und Phrasen rund ums Wasser durch unsere Bildergalerie.
Mehr Inhalte über Deutsch und ihre Eigenarten, die deutsche Alltagskultur und Sprache finden Sie auf unserer Seite www.dw.com/meetthegermans_de sowie bei YouTube.