Es ist eine deprimierende Lektüre: Mehr als 23.000 Pflanzen- und Tierarten werden auf der Roten Liste der IUCN inzwischen als gefährdet eingestuft. Wir Menschen sind der Grund für dieses Massensterben. Wir zerstören gesamte Ökosysteme, der Klimawandel verändert Lebensräume, und Wilderer vernichten viele Arten. Die Zahl der Arten, die bereits ausgestorben sind, lässt sich nicht quantifizieren. Viele Tiere und Pflanzen verschwinden, bevor sie überhaupt entdeckt werden.

Dabei sind wir sehr stark von der Artenvielfalt in der Natur abhängig. In unseren Ökosystemen hat jede Art eine Funktion. Wichtige ökologische Aufgaben, wie das Bestäuben von Fruchtbäumen und Getreidepflanzen sind überlebenswichtig für uns Menschen. Tiere verteilen Pflanzensamen mit ihren Exkrementen und sind Nahrungsgrundlage für andere Tiere. Wie sie voneinander abhängig sind, ist immer noch zu wenig erforscht. Die tragischen Konsequenzen werden oftmals erst klar, wenn eine Art verschwunden ist.

Viele Menschen kämpfen deshalb verzweifelt darum, die letzten Individuen vieler Arten zu retten. Hier sehen wir uns nur einige von ihnen etwas näher an, unter anderem das "Scarlet Six"-Team in Belize, das während der Brutzeit der Hellroten Aras oft monatelang unter den Bäumen kampiert, um die Vögel vor Wilderern zu schützen. Auf der anderen Seite der Erde, in Malaysia, arbeitet ein ganzes Team von Wissenschaftlern und Tierärzten daran, die letzten drei Borneo-Nashörner zu retten. Ihre letzte Hoffnung ist die künstliche Befruchtung.

Und direkt bei uns vor der Tür in Berlin hilft der Biologe Carsten Kallasch einem oft verschmähten Tier: der Fledermaus. Er stellt sicher, dass die Tiere genug Rückzugsorte in der Stadt haben, päppelt sie - wenn nötig - wieder auf und lebt sogar mit einer. Jeder der Naturschützer, die wir hier vorstellen, sichert nicht nur das Überleben einer Art, sondern das aller Arten.