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Politik

Rettungspaket für Lufthansa in Sicht

20. Mai 2020

Eine Lösung für die wegen der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa steht unmittelbar bevor. Der Streit innerhalb der Bundesregierung ist beigelegt. Es geht um neun Milliarden Euro.

Schwere Zeiten für die Luftfahrtbranche während der Coronakrise ...
Bild: picture-alliance/sampics/S. Matzke

Die Bundesregierung sei in "intensiven Gesprächen" mit der Lufthansa und der EU-Kommission, teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin mit. Und sie erklärte: "Es ist in Kürze mit einer Entscheidung zu rechnen." 

Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Spiegel" gemeldet, der Streit innerhalb der Regierung über die Details des staatlichen Rettungspakets sei beigelegt. Merkel (CDU), Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hätten darüber einen Kompromiss erzielt.

Lufthansa bestätigt "fortgeschrittene Gespräche"

Der Luftfahrt-Konzern bestätigte in der Nacht zum Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse, dass das Management aktuell "fortgeschrittene Gespräche" mit der Regierung zur konkreten Ausgestaltung eines Stabilisierungspakets führe. Das noch nicht final vereinbarte Konzept sieht demnach Stabilisierungsmaßnahmen im Umfang von bis zu neun Milliarden Euro vor, davon drei Milliarden als Darlehen über die Staatsbank KfW. 

Über eine Kapitalerhöhung sei ferner über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes eine Beteiligung an der Lufthansa in Höhe von 20 Prozent geplant - sowie eine Wandelschuldverschreibung im Wert von fünf Prozent plus einer Aktie. Der WSF beabsichtige, die mit den Aktien verbundenen Stimmrechte insgesamt nur in Ausnahmefällen wie dem Schutz vor einer Übernahme auszuüben, erklärte die Lufthansa. Außerdem sollen zwei Sitze im Aufsichtsrat in Abstimmung mit der Bundesregierung besetzt werden.

Möchte, dass bald wieder mehr Lufthansa-Flugzeuge abheben: Kanzlerin Angela MerkelBild: picture-alliance/dpa/APF/O. Andersen

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie war der internationale Luftverkehr praktisch zum Erliegen gekommen. Die Lufthansa-Gruppe transportierte im April und Mai gerade noch ein Prozent der Fluggäste im Vergleich zum Vorjahr. Sie konnte zwar durch Kurzarbeit für den Großteil der 138.000 Beschäftigten sowie durch andere Maßnahmen die Kosten senken. Dennoch liefen viele Ausgaben bei nur sehr geringen Einnahmen weiter, sodass die Liquidität rapide dahinschmilzt.

wa/qu/se (dpa, rtr, afp)

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