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Politik

"Alan Kurdi" legt in Italien an

29. Dezember 2019

Das deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" ist mit 32 Migranten an Bord in den süditalienischen Hafen Pozzallo eingelaufen. Malta hatte zuvor eine Einfahrt untersagt.

Italien | Rettungsschiff Alan Kurdi
Crew-Mitglieder der "Alan Kurdi" im Rettungseinsatz im MittelmeerBild: picture picture-alliance/dpa/Bildfunk/Wire/SOAP/S. Hayden

Die Flüchtlinge seien "endlich in Sicherheit", teilte die Hilfsorganisation Sea-Eye mit. Das Schiff hatte die Menschen vor drei Tagen vor der Küste Libyens aus Seenot gerettet. Die italienischen Behörden erteilten die Erlaubnis zum Einlaufen in den sizilianischen Hafen. Zuvor hatte die Schiffsbesatzung berichtet, Malta habe eine Aufnahme abgelehnt.

Die Menschen befanden sich nach Angaben der Hilfsorganisation bei dem Rettungseinsatz auf einem überfüllten Kunststoffboot, das 17 Seemeilen vor der libyschen Küste lag. Unter den Geretteten sind demnach zehn Kinder und fünf Frauen. Das jüngste Kind ist drei Monate alt, eine der Frauen ist schwanger. Nach Angaben von Sea-Eye gaben alle Überlebenden an, libysche Staatsbürger zu sein.

Malta, hier der Hafen von Valletta, verwehrt immer wieder die Einfahrt von SeenotretternBild: Imago Images/imagebroker/K.F. Schöfmann

Das deutsche Rettungsschiff war vor einer Woche zu seinem jüngsten Einsatz im Mittelmeer aufgebrochen - mit Unterstützung der katholischen Kirche. Nach Angaben von Sea-Eye finanziert das Erzbistum Paderborn die "Weihnachtsmission" des Schiffes. Wegen ausbleibender Spenden hatte Sea-Eye zuvor eine Mission absagen müssen.

"Mehr Solidarität mit Flüchtlingen"

Papst Franziskus rief unterdessen bei seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz zu mehr Solidarität mit Flüchtlingsfamilien auf und erinnerte daran, dass auch Jesus, Maria und Josef ihre Heimat verlassen mussten. "Die Heilige Familie solidarisiert sich so mit allen Familien auf der Welt, die ins Exil gezwungen werden, sie solidarisiert sich mit all jenen, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen aufgrund von Unterdrückung, Gewalt und Krieg", sagte der Papst. Die katholische Kirche feiert an diesem Sonntag das "Fest der Heiligen Familie".

In der Vergangenheit hatten private Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer oft lange auf die Zuweisung eines Hafens warten müssen. "Das freut uns natürlich außerordentlich, dass es dieses Mal etwas schneller gegangen ist", sagte sagte der Vorsitzende der Organisation Sea-Eye, Gorden Isler. Es scheine sich nun ein zügigerer Mechanismus einzustellen. "Das deutet darauf hin, dass sich 2020 das Retten von Menschen aus Lebensgefahr und das Verbringen an einen sicheren Ort wieder der Normalität annähern", sagte er weiter. Die "Alan Kurdi" soll nun in Palermo eine neu Crew bekommen und Anfang Januar zum nächsten Einsatz aufbrechen.

cgn/qu (afp, dpa, epd, kna)

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