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Politik

Rettungsschiff "Geo Barents" darf in Apulien anlegen

4. August 2022

Es sei "eine der längsten Blockaden auf See" gewesen, sagte die Organisation Ärzte ohne Grenzen, die das Seenotrettungsschiff betreibt. An Bord sind Hunderte Gerettete.

Ärzte ohne Grenzen retten Migranten im Mittelmeer
Die "Geo Barents" der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ist ein ehemaliges Forschungsschiff (Archivbild)Bild: Avra Fialas/MSF/Handout via REUTERS

Das Seenotrettungsschiff "Geo Barents" mit 659 Geretteten an Bord hat die Erlaubnis erhalten, in einem italienischen Hafen anzulegen. Wie die Organisation Ärzte ohne Grenzen mitteilte, sei ihr von den Behörden die Genehmigung erteilt worden, in den Hafen von Tarent (Taranto) in der süditalienischen Region Apulien einzufahren. Die Migranten und Flüchtlinge waren in den vergangenen Wochen an Bord geholt worden.

"Das darf sich nicht wiederholen"

Die internationale Organisation berichtete von "fast neun Tagen", die die Überlebenden auf dem Schiff ausharren mussten. Dies sei "eine der längsten Blockaden auf See, die unser Team je erlebt hat. Diese gefährliche Hängepartie darf sich nicht wiederholen", erklärte Ärzte ohne Grenzen auf Twitter.

Die zivilen Seenotretter beklagen schon seit längerem, dass sie mit den geretteten Menschen an Bord oft tagelang warten müssen, bis ihnen die Behörden einen sicheren Hafen zuteilen. Dies sei für die Menschen, die bei ihrer Überfahrt von Nordafrika Richtung Italien gerettet wurden, körperlich und seelisch eine Qual.

Freiwillige Helfer sind auf sich allein gestellt

Am Mittwoch hatten drei Organisationen die europäische Politik in einem gemeinsamen Appell aufgefordert, ein staatliches Such- und Rettungsprogramm zu installieren. Derzeit seien die freiwilligen Helfer bei ihren Missionen auf sich allein gestellt.

Aktuell wagen sehr viele Menschen die gefährliche Überfahrt über die zentrale Mittelmeerroute. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres mehr als 1000 Flüchtlinge und Migranten bei der Meeresüberquerung ums Leben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.

nob/jj (dpa, afp)

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