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Revolution beim Hamburger SV

20. Januar 2014

Der sportlich und finanziell angeschlagene Bundesliga-Club bereitet die Ausgliederung seiner Profiabteilung vor und will sich für Investoren öffnen. Eine "feindliche Übernahme" schließt der Verein aber aus.

Ernst-Otto Rieckhoff vor Plakat "HSVPlus" (Foto: dpa)
Ex-Aufsichtsratsmitglied Ernst-Otto Rieckhoff ist Vorkämpfer des Reformprogramms "HSVPlus"Bild: picture-alliance/dpa

Dem Bundesliga-Urgestein Hamburger SV stehen große Veränderungen bevor. Der HSV, der als einziges Gründungsmitglied der Bundesliga seit 1963 noch nie abgestiegen ist, will seine Profi-Fußballteilung künftig aus dem Mutterverein ausgliedern und sie für Investoren attraktiver machen. Eine überwältigende Mehrheit von 79,4 Prozent der bis zu 7000 stimmberechtigten HSV-Mitglieder votierte am Sonntagabend für den von Ex-Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff eingereichten Reformantrag, der den Namen "HSVPlus" trägt. Das ist das Ergebnis einer hitzig geführten Rekord-Mitgliederversammlung.

Die Reform sieht vor, die Lizenzspielerabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern und nach dem Vorbild des FC Bayern in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Danach könnten bis zu 24,9 Prozent der Anteile an strategische Partner verkauft werden. "In den nächsten Jahren könnten wir so bis zu 100 Millionen Euro einnehmen", sagte Rieckhoff. Milliardär und HSV-Edelfan Klaus-Michael Kühne hatte im Vorfeld bereits seine Unterstützung angeboten. "Ich kann mir vorstellen, dieses Konzept als strategischer Partner in größerem Umfang zu unterstützen", sagte der 76 Jahre alte Logistikunternehmer, der den Hamburger SV bereits in der Vergangenheit unterstützte - beispielsweise bei der erneuten Verpflichtung von Rafael van der Vaart im August 2012.

"Keine Oligarchen oder Scheichs"

Um den HSV dennoch nicht zum "zum Spielball externer Geldgeber" werden zu lassen, so Rieckhoff, solle eine 50+1-Regel festgeschrieben werden, wonach die Mehrheit der Anteile immer beim Verein liegen soll. "Der Verein muss immer das Sagen haben. Es wird keine Scheichs oder Oligarchen geben." Rieckhoffs Programm hat viele prominente Unterstützer. Unter anderem sprachen sich die Klub-Idole Horst Hrubesch, Thomas von Heesen, Ditmar Jakobs und Holger Hieronymus für "HSVPlus" aus.

Allerdings sind die Beschlüsse vom Sonntag noch nicht bindend. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Sommer müssen noch einmal drei Viertel der Mitglieder der Strukturreform zustimmen, damit sie auch tatsächlich umgesetzt werden kann. Insgesamt standen fünf verschiedene Reformmodelle zur Abstimmung.

asz/jw (sid, dpa)

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