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Was ist eine Rezession?

Klaus Ulrich
25. Mai 2023

Deutschlands Volkswirtschaft ist in eine Rezession gerutscht. Das ist zunächst nicht besonders dramatisch. Dennoch fragt man sich: Was bedeutet es, wenn der Abschwung droht?

Ausgepresste Zitrone
Ausgepresst - so fühlen sich manche Branchen, wenn es in die Rezession gehtBild: Tobias Hohenacker/CHROMORANGE/picture-alliance

Erst die Corona-Pandemie mit allen ihren Folgen - zum Beispiel den dramatischen Lieferketten-Problemen, dann der Ukraine-Krieg: Für die deutsche Wirtschaft kam es in den vergangenen Jahren knüppeldick. Preise und Zinsen steigen, Lieferengpässe und Energieverknappung belasten die Konjunktur - und die verläuft nach den Theorien der Wirtschaftswissenschaftler wellenförmig auf und ab. Häufig unterschieden werden dabei vier Phasen:

  • Aufschwung, auch Expansion oder Prosperität genannt
  • Hochkonjunktur
  • Rezession
  • Depression

Die Rezession steht dabei für den Abschwung,  wenn beispielsweise Produktionskapazitäten nicht mehr ausgelastet werden, weil im Außenhandel die Exportraten sinken und im Binnenmarkt die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zurückgeht. Nicht nur in Deutschland könnte das schon sehr bald der Fall sein, weil die hohen Preise für Energie zu viel Kaufkraft beanspruchen - Geld, das dann den Verbrauchern an anderer Stelle fehlt.

Über allem thront das BIP

Maßstab dabei ist das vielzitierte Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP. Der Begriff steht für den Wert aller Dienstleistungen und Waren, die in einem bestimmten Zeitraum hergestellt werden.

Schrumpft das BIP zwei Quartale in Folge, spricht man von einer "technischen Rezession" - die drohte bereits Ende 2021, nachdem das BIP im letzten Quartal des Jahres um 0,3 Prozent geschrumpft war als Folge der Corona-Pandemie. In der ersten drei Monaten 2022 legte die Wirtschaftsleistung dann aber doch noch um 0,2 Prozent zu. Im Frühjahr 2023 aber ist die Lage anders. Denn sowohl im letzten Quartal des Jahres 2022 als auch im erste Quartal des laufenden Jahres ist die deutsche Wirtschaft geschrumpft.

Wirtschaftliche Depression als Horrorszenario

Hält eine Rezession über einen längeren Zeitraum an, kann sie sich zu einer handfesten Krise der Wirtschaft auswachsen. Dann ist die Rede von einer wirtschaftlichen Depression: Arbeitslosigkeit und Zahl der Insolvenzen steigen, in den Lagern stauen sich die Waren, Finanzkrisen, Börsencrash und Bankpleiten runden das Schreckensszenario ab.

Gegenmittel: Staatliche Hilfsprogramme

Für den Staat gilt es also, das Abgleiten in die Depression und damit in die Tiefphase des konjunkturellen Zyklus zu verhindern. Er wird deshalb versuchen, aufkommenden Rezessionen bereits im Vorfeld gegenzusteuern oder sie möglichst kurz zu halten. Probates Mittel dazu sind Entlastungspakete für Unternehmen und Bürger wie staatliche Zuwendungen und Steuersenkungen.

Der Artikel wurde erstmals am 15.09.2022 veröffentlicht und am 25.05.2023 aktualisiert.

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