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Rhein: Schiffsverkehr trotz fallender Pegel

12. August 2022

Die niedrigen Pegel des Rheins geben Anlass zu großer Sorge. Jetzt äußert sich der Präsident der Bundeswasserstraßenbehörde - er hält eine baldige Einstellung des Schiffsverkehrs für nicht wahrscheinlich.

Schiff auf dem Rhein mit Niedrigwasser
Bild: René Priebe/dpa/picture alliance

Trotz der anhaltenden Dürre hält der Präsident der Wasserstraßen- und Schiffsverwaltung des Bundes den Frachtverkehr auf dem Rhein weiter für möglich. Er rechne nicht mit einer Einstellung des Schiffsverkehrs auf dem Rhein, sagte Hans-Heinrich Witte, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Theoretisch ist das möglich, aber ich halte es nicht für wahrscheinlich", sagte der Behördenchef.

Witte verwies darauf, dass auch im Dürrejahr 2018 der Schiffsverkehr auf dem Rhein weitergegangen sei. Allerdings könnten die Schiffe bei niedrigem Wasserstand erheblich weniger Fracht transportieren. Dies erschwere auch den Transport von Kohle und Öl auf dem Rhein, der wegen des Erdgasmangels als wichtig gilt. "Da muss dann viel über Straße und Schiene laufen", erwartet er.

Das Verkehrsministerium hatte bereits mitgeteilt, dass es zusammen mit dem Wirtschaftsministerium daran arbeite, auch einen Transport wichtiger Güter auf der Schiene sicherzustellen.

Es bleibt heiß und trocken

Der heiße Sommer und ausbleibende Regenfälle haben zu stark sinkenden Pegelständen an den deutschen Wasserstraßen geführt. Am Rhein wurden an der Engstelle Kaub südlich von Koblenz am Freitag nach Angaben der Wasserstraßen- und Schiffsfahrtverwaltung des Bundes nur noch 42 Zentimeter gemessen. Für Montag wird ein Stand von 33 Zentimeter erwartet.

Vor allem Fracht- und Personenschiffe kämpfen seit Wochen mit dem Niedrigwasser. Die Binnenschiffer müssen bei ihrer Ladung den Tiefgang des Schiffes beachten und einen gewissen Sicherheitsabstand zum Flussboden beachten. Bei niedrigen Wasserständen können sie weniger Fracht befördern.

Schifffahrt wird unwirtschaftlich

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hatte kürzlich erklärt, bis zu einem Wasserstand von etwa 30 bis 35 Zentimetern am Pegel Kaub könnten flachgehende Binnenschiffe die Mittelrheinstrecke noch passieren. Prognosen gehen von Pegelständen Richtung 30 Zentimeter bis Anfang nächster Woche aus. Dann komme die Rheinschifffahrt in diesem Bereich "tendenziell zum Erliegen", hieß es.

Das liegt dann schlicht daran, dass der Transport per Schiff irgendwann nicht mehr wirtschaftlich ist. Seitens des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Rhein werden aufgrund der niedrigen Wasserstände keine Einschränkungen der Schifffahrt angeordnet. Die WSV erläuterte, bis wann ein Transport nautisch möglich und wirtschaftlich darstellbar sei, hänge von vielen Faktoren ab wie etwa den Eigenschaften des jeweiligen Schiffes oder Frachtraten sowie vertraglichen Regelungen der Binnenschiffer.

dk/ hb (rtr, dpa)

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