Rheingau Musik Preis geht an Christoph Eschenbach
8. Juli 2014Die Jury lobte die Leistungen Eschenbachs und sprach ihm den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine "beeindruckenden und außergewöhnlichen" Leistungen als Musiker zu. Popularität erlangte der 74-Jährige vor allem mit seinem Einspielungen der Konzerte für mehrere Klaviere von Mozart und Johann Sebastian Bach mit seinem langjährigen Duopartner Justus Frantz und dem Altbundeskanzler Helmut Schmidt als Klavierpartner.
Eschenbach wurde 1929 als Sohn eines Musikwissenschaftlers in Breslau geboren und gewann schon als Zehnjähriger beim Hamburger Steinway Klavier-Wettbewerb den 1. Preis. 1966 begann er seine internationale Karriere als Pianist mit Auftritten in London und den USA. Sechs Jahre später debütierte Eschenbach dann als Dirigent. Im Laufe seiner Karriere war er u.a. Leiter des Houston Symphony Orchestra und musikalischer Direktor des Orchestre de Paris. Seit 2003 ist er musikalischer Leiter der Orchesterakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals. 2010 übernahm er außerdem die künstlerische Leitung des National Symphony Orchestra in Washington. Auf internationalem Parkett ist Eschenbach ein gern gesehener Gastdirigent. In diesem Jahr erhielt er den Grammy für das beste klassische Sammelprogramm.
Zu seinen Mentoren zählt Christoph Eschenbach die Dirigenten Herbert von Karajan und George Szell, mit denen er eng zusammen arbeitete. Er selbst engagiert sich ebenfalls in der musikalischen Nachwuchsförderung, so gehören unter anderem der Pianist Lang Lang und die Geigerin Julia Fischer zu seinen Protegés.
Klassischer Schwerpunkt
Den Rheingau Musik Preis wird Christoph Eschenbach während des Festivals entgegennehmen, wo er am 4. September das Gustav Mahler Jugendorchester mit Werken von Olivier Messiaen und Anton Bruckner dirigieren wird.
Das Rheingau Musik Festival findet 2014 zum 21. Mal statt und läuft vom 28. Juni bis 13. September. 1988 ging die erste Spielzeit mit 19 Veranstaltungen an insgesamt fünf Veranstaltungsstätten über die Bühne; mittlerweile stehen nahezu 150 Konzerte an über 40 Spielorten auf dem Programm. Der Schwerpunkt liegt zwar auf klassischer Musik, reicht aber hin bis zu Jazz und Kabarett. Im letzten Jahr ging der Rheingau Musik Preis an den türkischen Pianist und Komponisten Fazil Say. Das Preisgeld wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Verfügung gestellt.
suc /rf (dpa)