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KatastropheGriechenland

Rhodos: 30.000 Menschen wegen Bränden in Sicherheit gebracht

23. Juli 2023

Das Feuer schien unter Kontrolle, dann geht es plötzlich ganz schnell: Der Wind dreht um 180 Grad und treibt die Flammen direkt auf Dörfer und Hotels zu. Viele Urlauber und Einwohner fliehen in Panik.

Griechenland I Waldbrände
Der Waldbrand auf der griechischen Insel Rhodos erreicht die BadeorteBild: Rhodes.Rodos/AP/picture alliance

Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos sind etwa 30.000 Menschen vor einem seit Tagen wütenden Waldbrand in Sicherheit gebracht worden. Mehr als 2000 von ihnen, darunter zahlreiche Urlauber, wurden mit Schiffen von Stränden abgeholt, wie die griechische Küstenwache mitteilte. Zudem wurden Dutzende Busse für die Evakuierungen eingesetzt. Einige Touristen mussten sich wegen durch Flammen versperrter Straßen zu Fuß durchschlagen.

Die Feuer machen "uns noch tagelang zu schaffen" 

Die Evakuierungen wurden in der Nacht zum Sonntag fortgesetzt. "Das ist kein Feuer, das morgen oder übermorgen vorbei ist", sagte Feuerwehr-Sprecher Vassilis Varthakogiannis dem Sender Skai TV. Der Brand auf Rhodos werde "uns tagelang zu schaffen machen". 

Touristen werden auch mit privaten Booten in Sicherheit gebrachtBild: Lefteris Diamandis/REUTERS

Laut dem griechischen Sender ERT mussten Feuerwehrleute nahe Lardos im Ypseni-Kloster Schutz suchen. Dort hätten sie wiederum versucht, die Mönche zum Verlassen der Anlage zu bewegen. Regionalgouverneur Georgios Hadjimarkos sagte auf Skai TV, dass die Evakuierungen durch von den Flammen abgeschnittene Straßenverbindungen erschwert worden seien. Geflüchtete Urlauber und auch einige Einheimische wurden für die Nacht in Turnhallen, Schulgebäuden und Hotel-Konferenzzentren untergebracht.

Schiff der griechischen Marine ist auf dem Weg

Von den Stränden Kiotari und Lardos im Osten der Mittelmeerinsel wurden laut Küstenwache mehr als 2000 Menschen von Schiffen abgeholt und zu einem anderen, sicheren Strand der Insel gebracht. An dieser Evakuierungsaktion unter der Führung von drei Schiffen der Küstenwache waren mehr als 30 private Schiffe beteiligt. Ein Schiff der griechischen Marine befand sich auf dem Weg in das Katastrophengebiet, um bei den Rettungsaktionen zu helfen, wie die Küstenwache weiter mitteilte. Auch Dutzende Busse wurden zur Rettung der Menschen losgeschickt. In Kiotari beschädigte das Feuer drei Hotels. 

Behörden bitten um Matratzen für Tausende 

Seit der Evakuierungsalarm ausgegeben worden war, waren Touristen zu Fuß an die Strände gelaufen. Videoaufnahmen zeigen, dass manche unter der sengenden Sonne mit kleinen Kindern unterwegs waren. Laut Medienberichten hatten manche der jetzt evakuierten Urlauber ihre Flüge von der Insel verpasst, da die Flammen die normalen Verkehrsverbindungen abgeschnitten hatten. Das Außenministerium in Athen erklärte, es habe seinen Krisenstab aktiviert, um die Evakuierung ausländischer Besucher zu unterstützen.

Menschen kämpfen gegen die Flammen in der Nähe des Ortes Lindos auf der griechischen Insel RhodosBild: Lefteris Diamandis/REUTERS

Die Behörden auf Rhodos haben zu Sachspenden aufgerufen. "Wir haben jetzt 4000 bis 5000 Menschen in verschiedenen Einrichtungen untergebracht", sagte Thanasis Virinis, ein örtlicher Vizebürgermeister, dem Sender Mega. Benötigt würden etwa Matratzen und Bettwäsche. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte dem Sender Skai, die Evakuierten hätten Essen und Wasser erhalten und würden medizinisch versorgt. 

Reiseanbieter TUI stoppt Flüge nach Rhodos

Der deutsche Reiseanbieter TUI will in den kommenden Tagen keine Urlauber mehr nach Rhodos bringen. Zwar seien noch einige Flüge geplant - sie sollten aber keine Menschen nach Rhodos transportieren, sondern Urlauber von dort aus zurückfliegen, sagte eine Sprecherin des Touristikkonzerns der Nachrichtenagentur AFP. Bis Dienstag würden keine neue Gäste nach Rhodos geflogen. 

Hitzewelle hält noch an

Wegen des Waldbrands auf Rhodos, aber auch anderen großen Bränden in Griechenland sind mittlerweile Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung angereist. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit. Die Hitzewelle, die seit Freitag in Griechenland herrscht, wird nach Angaben der Meteorologen mit kleinen Schwankungen auch in der kommenden Woche andauern.

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03:32

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nob/pg (dpa, afp)

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