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Oder doch wieder Messi?

Stefan Nestler13. Januar 2014

Spannend wie selten ist die Entscheidung, wer heute in Zürich zum Weltfußballer des Jahres gekürt wird. Der deutsche Fußball hat bei der FIFA-Gala neben Bundesliga-Profi Franck Ribéry weitere Eisen im Feuer.

Finalisten bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres: Franck Ribéry, Lionel Messi, Cristiano Ronaldo
Die drei Kandidaten Franck Ribéry, Lionel Messi und Cristiano Ronaldo (v.l.)Bild: Getty Images

Das wird ein ungewohnter Abend für Lionel Messi. Viermal in Serie hat der Argentinier zuletzt in Zürich den „Ballon d'Or“, den Goldenen Ball, als Weltfußballer des Jahres entgegen genommen. Diesmal aber ist Messi Außenseiter. 2013 fiel der geniale Offensivspieler des FC Barcelona häufig aus, weil er verletzt war. Seine beiden Konkurrenten im Rennen um den Prestigetitel spielten dagegen durch, und das auf höchstem Niveau. Der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo erzielte in der spanischen Meisterschaft und der Champions League für Real Madrid 53 Tore in 44 Spielen und schoss darüber hinaus Portugal fast im Alleingang zur WM in Brasilien. Der Franzose Franck Ribéry traf zwar nur 15 Mal, heimste dafür aber als Mittelfeld-Regisseur des FC Bayern München gleich fünf Titel ein: deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, Champions-League-Gewinner, dazu noch UEFA-Supercup- und Klub-WM-Sieger.

Ribery: „Ein großer Tag“

„Franck war der kompletteste Spieler“, meinte Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer während des Trainingslagers in Katar. Clubchef Uli Hoeneß wurde noch deutlicher. Alles andere als ein Erfolg Ribérys wäre eine „Riesensauerei. Sagte der Bayern-Präsident. Europas Spieler des Jahres ist der Franzose bereits, jetzt soll die Weltkrone folgen. „Es ist ein großer Tag für mich“, sagte der 30-Jährige vor dem Abflug nach Zürich und schob grinsend nach: „Unser Trainer hat mir gesagt, dass ich mir die Trophäe einfach schnappen soll, bevor das Wahlergebnis bekannt gegeben wird.“

Für Franck Ribéry war 2013 das bisher beste Jahr seiner KarriereBild: picture-alliance/dpa

Mauschelei der FIFA?

Gegen Ribéry könnte sprechen, dass Ronaldo und auch Messi im Gegensatz zu ihm weltweit Markenstatus genießen. Der Weltfußballer wird von den Nationaltrainern und den Kapitänen der Nationalmannschaften aller 209 FIFA-Mitgliedsverbände gewählt, dazu von ausgewählten Fachjournalisten. Die FIFA hatte im November die Frist für die Abgabe des Votums um zwei Wochen verlängert, angeblich weil bis dahin zu wenig Stimmen eingegangen waren. Einige witterten bereits eine Mauschelei, erzielte Ronaldo doch in dem Verlängerungszeitrum im K.o.-Spiel der WM-Qualifikation gegen Schweden vier Tore für Portugal und dürfte damit noch mächtig gepunktet haben.

Angerer, Heynckes und Klopp mit Chancen

Selbst wenn Ribéry das Nachsehen haben sollte, dürfte der deutsche Fußball bei der FIFA-Gala in Zürich wohl nicht leer ausgehen. Bei der Wahl zur Weltfußballerin des Jahres hat Torfrau Nadine Angerer, Kapitänin der deutschen Europameisterinnen, gute Chancen gegen Vorjahressiegerin Abby Wambach aus den USA und die fünfmalige Siegerin Marta aus Brasilien. Im Rennen um den Titel „Welttrainer des Jahres“ sind gleich zwei Deutsche im Rennen: Jupp Heynckes, der mit den Bayern das Triple holte, und Jürgen Klopp, der Borussia Dortmund ins Finale der Champions League führte. Dritter Kandidat ist der Brite Sir Alex Ferguson, der nach 1500 Pflichtspielen in knapp 27 Jahren seinen Hut als Trainer von Manchester United nahm.

EM-Siegerinnen nominiert: Bundestrainerin Neid und Torfrau AngererBild: picture-alliance/dpa

Auch Neid und Kellermann hoffen

Bei der Wahl zum besten Coach einer Frauenfußballmannschaft hat der deutsche Fußball ebenfalls zwei Eisen im Feuer. Bundestrainerin Silvia Neid und Ralf Kellermann, der mit dem VfL Wolfsburg das Triple holte, konkurrieren mit der schwedischen Nationaltrainerin Pia Sundhage. Für die aus Einzelspielern zusammengestellte Welt-Mannschaft des Jahres wurden unter anderen Manuel Neuer, Philipp Lahm, Jérôme Boateng, Bastian Schweinsteiger (alle Bayern München), die beiden Dortmunder Mats Hummels und Marco Reus sowie Mesut Özil vom FC Arsenal nominiert.