1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Richard Grenell künftig Trumps Mann für Sondermissionen

15. Dezember 2024

Richard Grenell, Ex-US-Botschafter in Deutschland, soll sich in seiner neuen Funktion auch Nordkorea und Venezuela annehmen. Zweite Personalie: Der Truth-Social-Chef wird den Geheimdienstbeirat führen.

Richard Grenell und - gerade sprechende - Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im September in Smithton im US-Bundesstaat Pennsylvania
Richard Grenell und Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im September in Smithton im US-Bundesstaat PennsylvaniaBild: AP Photo/Alex Brandon/picture alliance

Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, soll künftig Gesandter für Sondermissionen des designierten US-Präsidenten Donald Trump werden. "Ric wird an einigen der heißesten Brennpunkte der Welt arbeiten, darunter Venezuela und Nordkorea", schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social. Grenell werde "für Frieden durch Stärke kämpfen" und Amerika immer an die erste Stelle setzen.

Nordkorea und Venezuela sind Gegner der USA, obwohl Trump direkte Gespräche mit Kim Jong Un, dem Machthaber in Pjöngjang, in Erwägung gezogen hat. Die Nordkoreaner haben vier Jahre lang die Bemühungen von US-Präsident Joe Biden ignoriert, Gespräche ohne Vorbedingungen aufzunehmen. Kim hat stattdessen eine engere Beziehung mit Russland aufgebaut.

Die freundlichen Mienen beim Jahresempfang für das Diplomatische Corps im Juli 2018 täuschen: Richard Grenell kritisierte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht zu knapp Bild: Wolfgang Kumm/dpa/picture alliance

Während seiner Zeit in Berlin, wohin ihn Trump 2018 in seiner ersten Amtszeit als Präsident entsandt hatte, sparte Grenell nicht mit Kritik an der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel wie auch an Deutschland generell. Dabei ging es vor allem um dessen finanziellen Beitrag zum Verteidigungsbündnis NATO. Auch danach teilte der heute 58-Jährige immer wieder gegen die Bundesrepublik aus. Als das Auswärtige Amt eine Aussage Trumps aus einem TV-Duell im Wahlkampf auf der Plattform X aufs Korn nahm, nannte Grenell den Beitrag Wahlbeeinflussung.

Der Getreue Trumps war zuvor auch als möglicher Außenminister gehandelt worden. Die Nominierung ging aber an Marco Rubio, einen Senator aus Florida. Er war zudem für den Posten des Sondergesandten für den Ukraine-Krieg im Gespräch, doch dieser ging an den pensionierten Generalleutnant Keith Kellogg.

Devin Nunes und Donald Trump beim Nominierungsparteitag der Republikaner Mitte Juli in Milwaukee im US-Bundesstaat WisconsinBild: Tom Williams/CQ Roll Call/Sipa USA/picture alliance

Truth-Social-Chef führt Geheimdienstbeirat an

Trump gab am Samstag noch eine weitere Personalie bekannt: Der Chef von Truth Social, Devin Nunes, soll den Vorsitz des künftigen nachrichtendienstlichen Beirats des Präsidenten übernehmen. Den Posten bei Truth Social werde er aber behalten, verkündete Trump auf der Plattform. Bevor Nunes die Rolle bei dem Medienunternehmen 2022 erhielt, saß er als republikanischer Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus und tat sich bereits in dieser Zeit als eifriger Unterstützer Trumps hervor.

Der Account des nächsten US-Präsidenten bei der von ihm gegründeten Plattform Truth SocialBild: John Minchillo/AP Photo/picture alliance

Als Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus war Nunes während Trumps erster Amtszeit an Abhör-Anschuldigungen gegen die US-Bundespolizei FBI und andere Geheimdienste beteiligt. Dabei ging es um mögliche Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland im Präsidentschaftswahlkampf 2016. In einem Memo lastete Nunes dem FBI damals unsaubere Methoden bei den Ermittlungen an.

Trump schrieb, Nunes werde seine Erfahrung als ehemaliger Ausschussvorsitzender nutzen, um ihm unabhängige Einschätzungen zur Effektivität der Aktivitäten der US-Geheimdienste zu liefern.

sti/AL (afp, dpa, rtr)