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Aus Richter-Bildern werden Wohnungen

23. Mai 2018

Werke von Gerhard Richter gelten auf dem Kunstmarkt als die teuersten eines lebenden Künstlers. Nun stiftet der Maler 18 Bilder, damit mit deren Erlös Wohnraum für Obdachlose beschafft werden kann.

Deutschland Gerhard Richter im Reichstag in Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Die Idee klingt simpel: Wohlfahrtverbände in Nordrhein-Westfalen sollen künftig eigene Immobilien zur Vermietung an Bedürftige erwerben, kündigte NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann am Mittwoch (23.05.2018) in Düsseldorf an. Der Verkauf von Werken des Malers Gerhard Richter (* 1932) solle dazu beitragen, diese Wohnungen für Obdachlose zu finanzieren. Der Maler spendete dem Projekt dafür eine Edition von 18 Bildern, deren Verkaufserlös in einen Künstlerfonds fließt. Da die Werke von Richter auf dem Kunstmarkt als die teuersten eines lebenden Künstlers gehandelt werden, kann ein Betrag von mehr als einer Million Euro erzielt werden.

Dieses NRW-Projekt zur Wohnraumbeschaffung für Obdachlose wird vom Paritätischen Wohlfahrtsverband koordiniert und ist bundesweit einzigartig. In einem ersten Schritt soll aus dem sogenannten "Housing-First-Fonds" der Ankauf von bis zu 100 Wohneinheiten durch Träger der freien Wohlfahrtspflege mit bis zu 20 Prozent bezuschusst werden, hieß es.

Gerhard Richter vor einem seiner Werke in seinem Kölner AtelierBild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Auch Folgen der Obdachlosigkeit bekämpfen

Langzeit-Wohnungslose könnten aufgrund dieses Ansatzes erstmals direkt eine Wohnung mit einem regulären Mietvertrag erhalten, erklärte Laumann. Nach dem Bezug der Wohnung sollten die Betroffenen durch gezielte Betreuung ermutigt werden, Probleme wie Suchterkrankungen oder Arbeitslosigkeit anzugehen, um dauerhaft von der Straße zu kommen. Das Land NRW wolle diese Angebote zusätzlich mit 424.000 Euro unterstützen.

kk, bb (KNA)

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