1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Richter vertagt Verfahren gegen Cohen

28. April 2018

Die Aufklärung um die Schweigegeldzahlung an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels durch Trumps Anwalt verzögert sich. Die nächste Anhörung findet erst in eineinhalb Monaten statt.

Rechtsanwalt Michael Cohen
Bild: Picture alliance/AP Photo/R.Drew

Ein US-Richter hat das Verfahren gegen den persönlichen Anwalt von Präsident Donald Trump wegen einer Schweigevereinbarung mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels vertagt. Richter S. James Otero aus Los Angeles ordnete an, die nächste Anhörung in dem Fall solle erst Ende Juli stattfinden. Er gab damit einer Forderung von Trumps Anwalt Michael Cohen nach, das Verfahren für 90 Tage auszusetzen. Als Begründung nannte Richter James Otero die parallel laufenden strafrechtlichen Ermittlungen gegen Cohen.

Cohen droht, Aussage zu verweigern

Cohen hatte zuvor damit gedroht, er werde von seinem Recht zu Schweigen Gebrauch machen, um sich nicht selbst zu belasten. Dies sei notwendig, weil jede Aussage von ihm zu dem Fall Folgen für ein Ermittlungsverfahren der Bundespolizei FBI gegen ihn haben könne.

Vor zwei Wochen hatten Beamte der Bundespolizei FBI sein Büro, seine Wohnung und sein Hotelzimmer durchsucht und dabei tausende Dokumente beschlagnahmt. Worauf sich die Ermittlungen gegen Cohen konkret beziehen, ist nicht bekannt. Laut Medienberichten sollen jedoch unter anderem auch Dokumente zu der Zahlung an Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, beschlagnahmt worden sein.

Porno-Darstellerin Stormy Daniels nach einer Anhörung vor Gericht in New York Mitte AprilBild: Imago/UPI Photo

Illegale Wahlkampfhilfe?

Vor der Präsidentschaftswahl 2016 hatte Cohen der Pornodarstellerin Daniels 130.000 Dollar (nach heutigem Wert 105.000 Euro) gezahlt, damit sie nicht öffentlich über ein angebliches sexuelles Abenteuer mit Trump spricht. Die Schauspielerin fühlt sich an die Vereinbarung nicht mehr gebunden und hat bei einem Gericht in Los Angeles dagegen geklagt.

Die Zahlung ist aber vor allem deshalb brisant, weil es sich um eine mutmaßliche Wahlkampfhilfe für Trump und damit womöglich auch um eine nicht deklarierte und somit illegale Wahlkampfspende gehandelt haben könnte. Cohen führt an, das Geld aus eigener Tasche gezahlt zu haben.

Cohen arbeitet seit rund zwölf Jahren für Trump und gilt als dessen enger Vertrauter. Er wird häufig als Trumps "Ausputzer" bezeichnet, weil er hinter den Kulissen für seinen Chef unangenehme Angelegenheiten bereinigt haben soll.

as/ust (afp, dpae, rtre)

 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen