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Reise

Riesen-Wölfe kommen nach Chemnitz

13. September 2018

Mit einer Installation will der Brandenburger Künstler Rainer Opolka in Chemnitz gegen wachsenden Radikalismus protestieren. Dazu wurden am Donnerstag vor dem Karl-Marx-Monument zehn riesige Bronzewölfe aufgebaut.

Kunstaktion gegen Hetze und Gewalt
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Mit den Wölfen will Künstler Rainer Opolka ein Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen und vor der Radikalisierung warnen. Bedrohlich sehen seine Wölfe aus, furchteinflößend, gnadenlos, die Zähne fletschend, jederzeit zu einem Überfall bereit.Sie sind bis zu zwei Meter hoch und fast dreieinhalb Meter breit. Sie heißen "Blind Soldier", "Mitläufer", "Blinder Hasser", "Attac" oder "Anführer". Beim genauen Hinschauen fällt auf, dass es eigentlich keine typischen Wölfe, sondern Wolfsmenschen sind, die dort in martialischen, protzigen Posen stehen. Sie haben den Körper eines Menschen, den Kopf und den Schwanz eines Wolfs. Statt menschlicher Hände und Füße verfügen sie über todbringende Krallen.Bei der politischen Kunstinstallation in Chemnitz zeigen den Angaben zufolge fünf Wölfe den Hitlergruß. Zudem sollen einige Wölfe als Angreifer auftreten, wieder andere tragen Augenbinden und sind angeleint. Am Rand werden sogenannte "Mitläufer" aufgestellt, hieß es. Umrahmt werden die Riesen-Wölfe von Schildern, auf denen unter anderem steht: "Wo gehetzt wird, wird später auch getreten!" oder "AfD, Pegida und Nazis instrumentalisieren unsere Angst und hetzen!".

Wolfsskulpturen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin (2016)Bild: picture-alliance/dpa/P. Zinken
Wolfsskulpturen vor Karl-Marx-Monument in ChemnitzBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas
Vor dem Karl-Marx-Monument in Chemnitz demonstrieren rechte Gruppierungen (01.09.2018)Bild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

Die jüngsten Ausschreitungen in Chemnitz seien "das Symptom einer Entwicklung, die überall auf unserem Planeten Angst und Verbitterung hervortreibt und Gesellschaften spaltet", erklärte Opolka. "Wir brauchen Mittel gegen die Angst und das hitzige Fieber, welches unser Land ergriffen hat, und Lösungen gegen Hass und Gewalt", fügte er hinzu. Kommt es nicht zum Dialog aller, drohe in der Gesellschaft "eine Spirale des eskalierenden Streits".

Künstler Rainer Opolka neben einer Wolfsskulptur in ChemnitzBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Eine Wanderausstellung des Brandenburger Künstlers mit dem Titel "Die Wölfe sind zurück?" war seit 2016 auch schon in Berlin, Dresden und Potsdam zu sehen.

Wolfsskulptur vor der Frauenkirche in Dresden (2016)Bild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

is/ks/kk (mit epd)


 

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