Die mutmaßlich älteste Spinne der Welt ist gestorben. Nummer 16 wurde sie von den Forschern genannt. Wer nun meint, dies sei keine Meldung wert - die Falltürspinne hat einen wirklich beachtlichen Lebenslauf hinter sich.
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Die älteste Spinne der Welt ist tot!
Nun gut. Vermutlich mag sich der ein oder andere nun fragen, was an dieser Meldung so besonders ist. Aber wenn man bedenkt, dass Spinne Nr. 16 - wie die Forscher das Weibchen nannten - 43 Jahre geworden ist, ist das schon beachtlich. Das hätten Sie vermutlich auch nicht erwartet, oder?
Damit nicht genug - die betagte Falltürspinne (Giaus villosus) schied nicht aufgrund von Altersschwäche aus dem Leben, sondern erlag den Folgen eines Wespenstichs.
Mit ihrem Altersrekord kann Nummer 16 aber nun in Frieden ruhen, denn mit 43 Jahren hat sie die bisherige Rekordhalterin, eine 28 Jahre alte Tarantel aus Mexiko, um 15 Jahre übertroffen. Chapeau!
Normalerweise werden Falltürspinnen, die zu den Vogelspinnen gehören, fünf bis 20 Jahre alt. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift "Pacific Conservation Biology Journal" schrieben, wurden bei der Beobachtung von Nummer 16 wichtige Informationen über das Verhalten der Spinnen gesammelt, die überall in Australien vorkommen - auch in Gärten.
"Nach unserem Wissen ist sie die älteste jemals erfasste Spinne", so die Biologin Leanda Mason von der Curtin Universität in Perth in Westaustralien. "Ihr bedeutsames Leben hat uns ermöglicht, das Verhalten der Falltürspinne und ihre Populationsdynamik weiter zu erforschen."
Zwar könnte man nun einwenden, dass Tiere in Gefangenschaft oft älter werden als ihre Artgenossen in freier Wildbahn, aber Nummer 16 war gar keine Laborspinne. Sie wurde seit dem Start des Forschungsprojekt zu Falltürspinne, im Jahr 1974, in der freien Wildbahn beobachtet. Das war nur möglich, weil weibliche Falltürspinnen sehr ortstreu sind. Sie verbringen praktisch ihr ganzes Leben in und an einer Wohnröhre im Boden. Die Forscher markierten die Stelle und suchten sie regelmäßig auf. Durch die Langzeitbeobachtung fanden sie heraus, dass die lange Lebensdauer der Falltürspinnen mit ihren biologischen Merkmalen zusammenhängt, etwa ihrer ortsgebundenen Lebensweise und ihrem langsamen Stoffwechsel.
Der Name der Falltürspinne kommt übrigens von dem Deckel, mit dem sie ihre Wohnröhre verschießt. Er hat sogar ein Scharnier - aus Spinnenseide.
hf/sw (dpa, afp)
Nützliche Krabbeltiere
Insekten sind manchmal lästig, manchmal schädlich und manche machen sogar krank. Aber: Viele der Tiere sind sehr nützlich, sie ernähren uns, halten die Erde sauber und bewahren uns vor Gefahren.
Bild: Robert R. Jackson
Ohne sie geht nichts
Sie futtern Blattläuse und Stechmücken, bestäuben Obstbäume und Gemüse und entsorgen sogar Abfälle. Und manche verlieren sogar ihren Schrecken, wenn man nur nah genug rangeht.
Bild: Iryna Novytsky
Fleißige Helfer
Bekanntestes Beispiel für gute und nützliche Insekten ist die Biene. Sie produziert Honig und ohne ihre Bestäubungskünste würden Obstbäume und Gemüsepflanzen so gut wie keine Früchte tragen. Doch Bienen sind weltweit gefährdet. In manchen Regionen Chinas sogar schon ausgestorben. Schuld sind Pflanzenschutzmittel und eine Milbe.
Bild: picture-alliance/dpa
Beliebter Vielfraß
Marienkäfer sind besonders nützlich. Weltweit gibt es viele unterschiedlich gefärbte Varianten - von rot über braun bis gelb und schwarz. Auch die Zahl der Punkte variiert. Manche Käfer haben zwei, andere 24 Punkte. Sie fressen hauptsächlich lästige Blatt- und Schildläuse. Ein Käfer vertilgt um die 50 Läuse am Tag, in seinem ganzen Käferleben mehrere tausend.
Bild: Fotolia/ K.-U. Häßler
Gefräßige Halbstarke
Marienkäfer sind beliebte Helfer in der biologischen Schädlingsbekämpfung. Sie werden in großen Mengen auf Feldern oder in Gewächshäusern ausgesetzt. Ganz ohne Chemie schaffen es Landwirte so, sich schädliche Blatt- und Schildläuse vom Leib zu halten. Auch die - eher gruselig anmutenden - Larven sind fröhliche Lausvernichter.
Bild: cc/by/sa/Martin Eberle
Parade-Parasit
Für Menschen sind Schlupfwespen völlig ungefährlich, für bestimmte schädliche Insekten endet das Zusammentreffen brutal tödlich: Schlupfwespen mögen es, ihren Riesenlegestachel in Motten, Käfer oder Läuse zu bohren. Dort legt das Weibchen ein Ei ab. Daraus schlüpft eine hungrige Babylarve und höhlt das Wirtstier von innen aus.
Bild: cc/by/sa/Panox
Beachtlicher Räuber
Laufkäfer leben räuberisch und jagen vor allem Tiere, die wir gerne loswerden. Zum Beispiel Asseln, Raupen oder Schnecken. Sogar flinke und resistente Kartoffelkäfer haben gegen seine kräftigen Beißwerkzeuge keine Chance. Sie kommen überall auf der Welt vor, viele von ihnen stehen unter Naturschutz.
Bild: cc/by/sa/Soebe
Dunkle Krabbler
Das ist ein Käfer, auch wenn er auf den ersten Blick eher aussieht wie ein Wurm. Kurzflügler haben sehr kurze Flügeldecken, unter denen sich recht kompliziert gefaltete Hautflügel verstecken. Weltweit sind bislang rund 50.000 Arten bekannt. Die Tiere mögen Borkenkäfer und Fliegenmaden und vertilgen sogar verweste Tier- und Pflanzenreste.
Bild: cc/by/sa/Hedwig Storch
Friedliche Giganten
Der Anblick einer Hornisse flößt Respekt ein, ihr Gift ist aber weniger gefährlich als das einer gewöhnlichen Wespe. Erwachsene Tiere schlürfen am liebsten Pflanzensäfte, doch die Brut wird mit allerlei Frischfleisch gefüttert: Bis zu einem halben Kilogramm Insekten erbeutet ein Hornissenvolk jeden Tag.
Bild: cc/by/sa/Flugwapsch62
Zu guter Letzt ....
... die vielen, vielen Spinnen. Gehören mit ihren acht Beinen nicht zu den Insekten, sind aber sehr nützlich! Denn sie fangen und fressen in rauen Mengen alles, was uns lästig ist. Stechmücken, Motten, Fliegen und Blattläuse sind für sie Delikatessen. Gut so!
Bild: C.M./Fotolia
Spinnen leben lassen
Deswegen: nicht ekeln, nicht zertreten, nicht erschlagen, sondern freuen, wenn sie da sind!