Der Schauspieler und Regisseur Robert Redford ist einer der erfolgreichsten Hollywood-Stars. Aber der Oscar-Gewinner hat nicht nur auf der Sonnenseite gelebt.
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Robert Redford: Eine außergewöhnliche Karriere
2018 verabschiedete sich Oscar-Preisträger Robert Redford in den Ruhestand. Er spielte in Komödien, Dramen und in einer Superhelden-Saga. Eine Film-Auswahl.
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"Dieses Mädchen ist für alle"
Im Rückblick ist es erstaunlich, dass die Karriere des jungen, charismatischen Robert Redford Mitte der 1960er-Jahre zunächst schwer in Gang kam. Redford startete als Schauspieler in der TV-Serie "Maverick". Seinen ersten größeren Erfolg im Kino hatte er 1966 an der Seite von Natalie Wood in "Dieses Mädchen ist für alle".
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"Barfuß im Park"
Erst langsam begriffen Hollywoods Produzenten, welch schauspielerisches Talent sich da auf der Kinoleinwand entwickelte. In Gene Saks "Barfuß im Park" (1967) zeigt der junge Darsteller Redford an der Seite von Jane Fonda auch sein komödiantisches Talent.
Bild: picture-alliance/kpa
"Zwei Banditen"
In "Butch Cassidy and the Sundance Kid", einer Westernkomödie aus dem Jahre 1969, spielte Robert Redford einen der beiden Banditen. Paul Newman komplettierte das kongeniale Kinogespann. Der Titel sollte später für Redford noch eine andere Bedeutung erlangen: Der Schauspieler gab dem immer größer werdenden Filmfestival in Utah den Namen seiner damaligen Filmrolle: "Sundance".
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"Bill McKay - Der Kandidat"
1972 schien Redfords Karriere eine ganz andere Richtung zu nehmen. In "Bill McKay - Der Kandidat" (hier ein Foto bei der Werbetour zum Film) spielte der Schauspieler einen US-Präsidentschaftskandidaten, dem anfangs keinerlei Chancen eingeräumt werden. Für Redford blieb es bei der Fiktion, doch viele Amerikaner hätten sich den smarten und klugen Schauspieler auch als Politiker vorstellen können.
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"Der Clou"
Ein Jahr später stieg Redford endgültig zu einem der Superstars Hollywoods auf. In "Der Clou" (1973) war er wieder an der Seite von Paul Newman zu sehen. In der Ganoven-Komödie glänzten die beiden als sympathische Gauner. Der Film wurde an den Kinokassen zu einem Riesenerfolg.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
"So wie wir waren"
Im nächsten Film seines erklärten Lieblingsregisseurs Sydney Pollack, dem Liebesfilm "So wie wir waren", zeigte Redford 1973 wieder seine sensible Seite. Redford spielte einen anpassungsfähigen Drehbuchautor, der mit einer idealistischen Marxistin zusammenkommt, gespielt von der Sängerin und Oscar-Preisträgerin Barbra Streisand.
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"Der große Gatsby"
In den 1970er-Jahren reiht Redford einen Erfolg an den anderen. Der beliebte Schauspieler war auf dem (ersten) Zenit seiner Karriere. In der Verfilmung des Romans "Der große Gatsby" (1974) nach F. Scott Fitzgerald zog Redford alle Register seiner Schauspielkunst - und sah dabei unverschämt gut aus.
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"Die Unbestechlichen"
Zur Legende wurde auch der Watergate-Film "Die Unbestechlichen" (1976), in dem Redford an der Seite von Dustin Hoffman auftritt. Die beiden spielen die Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward, die den Skandal um den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon publik machten. Der Film gilt als ein Paradebeispiel für politisch-engagiertes Kino, das dabei auch unterhaltsam ist.
Bild: Warner Bros./dapd
"Der elektrische Reiter"
Ende der 1970er Jahre konnte sich Redford seine Rollen längst aussuchen: Er spielte nur noch in einem Kinofilm mit, wenn er sich mit den Charakteren identifizieren und auseinandersetzen konnte. 1979 spielte er in Sydney Pollacks "Der elektrische Reiter" einen alkoholabhängigen Rodeo-Cowboy - erneut an der Seite von Jane Fonda.
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"Der Unbeugsame"
"Der Unbeugsame" nannten die deutschen Verleiher den Redford-Film "The Natural" im Jahre 1984. Der Titel war gut gewählt - er passte nicht nur auf den Filmcharakter dieses Sportler-Dramas, sondern auch auf Redfords Schauspieler-Karriere insgesamt. Regie bei diesem Baseball-Film führte Barry Levinson.
Bild: Imago/AD
"Jenseits von Afrika"
Erneut Regisseur Sydney Pollack war es, der Redford 1985 zu Höchstleistungen in dem Melodrama "Jenseits von Afrika" antrieb. Der mit zahlreichen Oscars ausgezeichnete Film basierte auf dem gleichnamigen autobiographischen Roman der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen - im Film dargestellt von Meryl Streep.
Bild: Imago/ZumaPress
"Ein unmoralisches Angebot"
Ein großer kommerzieller Erfolg war 1993 der Film "Ein unmoralisches Angebot". Redford macht darin als Milliardär einer von Demi Moore verkörperten verheirateten Frau das "unmoralische Angebot": eine gemeinsame Nacht für eine Million US-Dollar. Das mittellose Ehepaar steht vor einer Zerreißprobe. Der Streifen wurde damals in der Öffentlichkeit heiß diskutiert.
Bild: Imago/United Archives
"Spy Game - Der finale Countdown"
Während der 1990er-Jahre machte sich Redford zunehmend rar auf der Leinwand und verlegte sich mehr auf das Inszenieren eigener Filme. Neun Mal führte Redford Regie bei Spielfilmen. 2001 spielte der Star an der Seite des jungen Brad Pitt dann in dem Politthriller "Spy Game - Der finale Countdown" eine seiner ersten Altersrollen.
Bild: picture-alliance/dpa
"Der Moment der Wahrheit"
Im Seglerdrama "All is Lost" (2013) hat Redford einen beeindruckenden Soloauftritt und ist über 100 Minuten der einzige Akteur auf der Leinwand. In "Der Moment der Wahrheit" (2015, Bild oben) spielt er den bekannten US-Moderator Dan Rather. Im selben Jahr folgt die Komödie "Elliot, der Drache".
"Unsere Seelen bei Nacht", für den Redford nach 50 Jahren wieder mit Jane Fonda vor der Kamera stand, kam im gleichen Jahr in die Kinos. Fonda spielt eine Frau, die gegen die Einsamkeit kämpft und eine Beziehung mit dem von Redford verkörperten Filmcharakter knüpfen will. Fonda und Redford erhielten auf dem Filmfestival von Venedig 2017 einen Ehrenlöwen für ihr Lebenswerk.
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS/Netflix
"Ein Gauner und Gentleman"
In "Ein Gauner und Gentleman" spielt Robert Redford, im Bild neben Sissy Spacek, einen in die Jahre gekommenen Bankräuber, dem es gelingt, immer wieder aus dem Gefängnis zu fliehen. Der Film feierte 2018 unter dem Orginaltitel "The Old Man and The Gun" Premiere und war Redfords 79. Film als Schauspieler.
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS/Twentieth Century Fox
"Avengers"
2014 trat Robert Redford im Kosmos der Marvel-Superhelden "Avengers" auf - als Gegenspieler von Captain America in "The Return of the First Avenger". Im finalen Teil der Saga, "Avengers: Endgame", hatte Redford 2019 seinen bislang letzten Auftritt vor der Kamera.
Bild: Disney/Zade Rosenthal/dpa/picture alliance
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"Andere haben eine Psychoanalyse, ich habe Utah", soll Robert Redford auf die Frage geantwortet haben, wie er im brutalen Hollywood-Geschäft bestehe. Beharrlich kursiert das Zitat seit Jahren. In jedem Fall ist es plausibel, denn viel verbindet den Schauspiel-Star mit dem kargen US-Bundesstaat. Hier lebt er seit Jahrzehnten, nun mit seiner zweiten Ehefrau, der deutschen Malerin Sibylle Szaggars, hier machte er das Independent Sundance Filmfestival bekannt.
Geboren wurde Redford indes in Kalifornien, am 18. August 1936 in Santa Monica, Los Angeles County - und damit geografisch zwar nah an Hollywood, aber doch zugleich sehr fern. Denn er wuchs in einfachen Verhältnissen als Sohn eines Milchmanns auf. Der frühe Tod der Mutter im Jahr 1955 warf den jungen Robert aus der Bahn und direkt in die Arme des Alkohols, was ihn das College-Stipendium kostete, das er mit Baseball-Leistungen ergattert hatte. Nun jobbte Redford zunächst auf kalifornischen Ölfeldern, reiste dann nach Europa, um in verschiedene Kunstakademien zu schnuppern. Kurz jobbte er in Florenz als Straßenmaler.
Durchbruch als Bandit
Zurück in den USA fand er nach einem Theater-Debüt am Broadway und TV-Nebenrollen mit dem Koreakrieg-Film "Hinter feindlichen Linien" erstmals den Weg auf die große Leinwand. Im Kino etablierte er sich erst 1967 mit "Barfuß im Park" an der Seite von Jane Fonda. Zwei Jahre später wurde mit "Butch Cassidy and the Sundance Kid" ( "Zwei Banditen") der Western-Star Robert Redford geboren, der 1972 in Sydney Pollacks Western-Epos "Jeremiah Johnson" die Titelrolle gab. Gedreht wurde unter anderem auf Redfords Ranch in Utah. Wie auch in "Zwei Banditen" spielte Redford in der Gauner-Komödie "Der Clou" neben Paul Newman. Der Film räumte bei der Oscar-Verleihung wie an den Kinokassen ab.
Nun nahm der linksliberale Redford eine Abzweigung zum politischen Kino. Etwa mit "Die drei Tage des Condor" und 1976 als Investigativ-Reporter im Film über den Watergate-Skandal "Die Unbestechlichen", später mit "Die Akte Grant "
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Das Dream-Team Robert Redford und Sydney Pollack
Immer wieder tat sich Redford dabei mit Sydney Pollack zusammen, der bei zahlreichen seiner Filme Regie führte. So auch beim Liebesepos "Jenseits von Afrika". Anders im Jahr 1998 bei "Der Pferdeflüsterer": Hier übernahm Redford nicht nur die Hauptrolle, sondern auch die Regie. Der von der Kritik sehr zurückhaltend aufgenommene Film zeigte gleichsam den Cowboy in Redford. Mehrfach hatte er danach angekündigt, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen. Doch für "The Old Man & The Gun" und einen Kurzauftritt in der Marvel-Verfilmung "Endgame" trat er doch nochmal vor die Kamera.
Umweltschützer und Filmkunst-Förderer
Damit blieb dem anderen Redford mehr Zeit und Raum: dem Förderer des Independent-Films, der als Hollywood-Star sein kulturelles und finanzielles Kapital einbrachte und 1980 - natürlich in Utah - das Sundance-Institut gründete, benannt nach jenem Western-Helden Sundance Kid.
Daraus ging das Sundance-Festival hervor - längst Drehscheibe eines unabhängigen, künstlerisch ambitionierten US-Filmbetriebs.
Und da ist der Umweltschützer Robert Redford. Der die Meeresschutz-Organisation Sea Sheperd unter anderem mit der Doku-Reihe "Ozeankrieger" unterstützte und gegen den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen medial Stellung bezog. 2019 warnte er im US-Fernsehen vor der "Diktatur-artigen Trump-Administration", unter der die USA Gefahr liefen, zur "verkleideten Monarchie" zu werden. Mithin unterstützte Redford explizit Joe Biden bei den Präsidentschaftswahlen 2020 - die er auch von seiner "Horse Whisperer" (Pferdeflüsterer) Ranch in Utah aus verfolgte. Kurz danach verstarb im Oktober 2020 sein Sohn aus erster Ehe, James, 58-jährig an den Folgen eines Krebsleidens. Heute lebt Robert Redford zurückgezogen mit seiner Frau Sibylle Szaggars in Kalifornien und Utah.